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Welche Putzmittel brauchbar sind

von Redaktion

Sparen im Haushalt – Hilfsmittel Zitronen- und Essigsäure

Der Ratgeber Haushalts-Check, Autor: Andreas Löbbers

Teure Spezialmittel sind beim Hausputz meistens überflüssig. © Christin Klose, dpa

Sieht man sich im Supermarkt in der entsprechenden Abteilung um, entdeckt man wahrscheinlich für fast jeden Winkel der Wohnung und für jeden Fleck ein spezielles Putzmittel. Das meiste davon ist teuer – und völlig überflüssig. Mit ein paar Grundreinigungsmitteln kommt man normalerweise im Haushalt zurecht, erklärt Andreas Löbbers in seinem Stiftung-Warentest-Ratgeber „Haushalts-Check“.

■ Putzmittel

Wie der Name schon sagt, ist so ein Reiniger recht universell einsetzbar. Alle abwaschbaren und versiegelten Flächen lassen sich damit putzen. Die Wirkstoffe sind Tenside, die die Oberflächenspannung von Flüssigkeiten herabsetzen und so eine Vermischung von Flüssigkeiten ermöglichen, die sich normalerweise nicht vermischen lassen: Wasser und Fett. Die Tenside bewirken also, dass der Allzweckreiniger Fett lösen kann.

Reiniger mit Zitronensäure entfernen Kalkablagerungen,, Fett- und Seifenreste in Badewanne, Dusche, WC und Waschbecken. Dabei sollte der Reiniger nicht direkt auf Armaturen treffen, da Dichtungen beschädigt werden könnten.

Beseitigt Fett und Speisereste von Tellern und Geschirr. Auch hier sind die Wirkstoffe Tenside. Für die Reinigung von glatten Flächen eignet sich Geschirrspülmittel weniger gut weil es Streifen bildet.

Essig wirkt antibakteriell. Er kann Kalk entfernen, taugt aber auch zur Reinigung von Fenstern, Badewannen, Glasflächen, Kühlschränken und den versiegelten Flächen von Vorratsschränken. Auch für die Entkalkung von Wasserkochern. Aber Vorsicht: An Armaturen sollten Essigsäurereiniger nicht gelangen, denn zum einen könnten Dichtungen Schaden nehmen, zum anderen könnten die dünne Chromschicht angegriffen und folglich matt werden.

Glasreiniger, das Spezialmittel für Fenster, kann man auch selbst anmischen (destilliertes Wasser, Brennspiritus, Geschirrspülmittel), aber das lohnt sich nicht. Die Eigenkreation ist weder billiger noch besser als günstige Produkte aus dem Handel, hat die Stiftung Warentest herausgefunden.

Waschsoda ist ein Alleskönner und damit der Joker im Putzschrank. Der Wirkstoff ist Natriumcarbonat. Neben Waschsoda gibt es noch das doppelt kohlensaure Natron, das als Backpulver im Küchenschrank liegt. Waschsoda entfernt Bakterien, Schimmel Fett, Eiweiß und tilgt Gerüche – damit ist das Pulver erste Wahl zur Reinigung von Sneakern. Auch stark verkrustete Töpfe und Pfannen bekommt man damit wieder sauber.

Kommt bei starken Schutzverkrustungen zum Einsatz, sollte aber nur auf kratz- und wasserfesten Oberflächen verwendet werden, denn es entsteht ein Schmirgeleffekt, der ansonsten sichtbare Kratzer hinterlassen kann.

■ Lappen

Bei Tüchern und Lappen hat jeder seine eigenen Vorlieben. Immer gilt: Spül- und Putzlappen müssen regelmäßig gewaschen werden, sonst werden sie zu wahren Keimschleudern. Aus dem selben Grund empfiehlt es sich, für bestimmte Bereiche Lappen einer bestimmten Farbe einzusetzen. Zum Beispiel Rot für das WC und Grün für die Küche.

Zum Staubwischen eignen sich Baumwolltücher weniger gut, sie schieben den Schmutz eher vor sich her, als ihn aufzunehmen. Dafür sind Mikrofasertücher ideal, die Staub geradezu anziehen. Aber auch sie sind nicht für alles geeignet. Empfindliche Oberflächen (etwa Hochglanzschränke in Küchen), geöltes oder gewachstes Holz, Klarlack und empfindlicher Kunststoff könnten aufgeraut werden. Wer solche Flächen reinigen will, sollte beim Kauf auf den Zusatz „fein“ achten. Staubwischen lässt sich laut dem Ratgeber auch gut mit einer ausrangierten Nylon-Strumpfhose, auch dieses Material zieht Staub an.

■ Tipps und Tricks

Autor Löbbers hat eine ganze Reihe von Tipps und Tricks rund ums Thema Putzen zusammengetragen. Hier eine Auswahl:

Bei allem Putzeinsatz sollte bedacht werden, dass das Ziel Sauberkeit, aber nicht Sterilität ist. Desinfektionsmittel sind im Haushalt normalerweise überflüssig, es sei denn, jemand im Haus ist krank. Desinfektionsmittel töten auch nützliche Bakterien ab, können den Schutzmantel der Haut schädigen und das Immunsystem schwächen.
CORINNA MAIER

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