Für kleine Belohnungen tun Hunde fast alles. Doch mit industriellen Leckerlis tut man ihnen keinen Gefallen. © panthermedia
17 Snacks für Hunde hat die Stiftung Warentest untersucht, und 17 Mal lautet das Urteil: „Mangelhaft“ (Oktober-test-Heft). Kein einziges Produkt war empfehlenswert – zum Jaulen, finden die (menschlichen) Tester. Warum all die Leckerlis glatt durchgefallen sind? Sie liefern Extrakalorien, aber kaum Nährstoffe. Zudem führen die lückenhaften Ernährungsempfehlungen, die die Hersteller Herrchen und Frauchen an die Hand geben dazu, dass Fehlernährung und Übergewicht des Vierbeiners drohen.
Die Tester waren deshalb so streng, weil ein Deutschland zirka 60 Prozent der Hunde zu dick sind. Übergewicht ist bei ihnen Auslöser diverse Krankheiten. Kalorienreiche Leckerlis sind Studien zufolge Hauptursache für Gewichtsprobleme sind. Die in der Werbung oft herausgestellten zusätzlichen Vitamine und Nährstoffe sind kaum vorhanden, dafür enthalten etliche Snacks Zucker. Der „Unterwegs mit Rind“-Snack von Frolic zum Beispiel hat auf 100 Gramm 10,5 Gramm Zucker. Beim Kaloriengehalt liegen Frescos Martin Rütter Trainingsknöchelchen mit 477 Kalorien je 100 Gramm vorn. Einziger Anbieter, der darauf hinweist, dass die Snacks nur zehn Prozent des Kalorienbedarfs ausmachen sollen, ist Rinti. Das bewahrte aber auch deren Chicko Plus Würfel nicht für der Note 5.
Wenn überhaupt, sollte man maximal zehn Prozent der täglichen Futterration in Form von Leckerlis verfüttern. Dabei gibt es durchaus Alternativen zu den getesteten Produkten: Ganz normales vollwertiges Trockenfutter zum Beispiel. Morgens sollten Hundebesitzer ein Zehntel der Tagesration abwiegen und als kleine Belohnung verfüttern. Dann steigt die Kalorienaufnahme nicht. Es gibt auch Hunde, die sich über Obst oder Gemüsestücke freuen (Karotten haben sich bewährt), ausprobieren lohnt sich. Vorsicht ist nur bei Weintrauben geboten, denn die können aus noch ungeklärter Ursache bei Hunden Nierenversagen auslösen. Bei Äpfeln und Birnen sollte man das Gehäuse entfernen, bei Steinobst die Kerne. Unreifes Obst und Gemüse ist für Hunde ebenso wenig geeignet wie für Menschen.