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Kräutertee: für Genuss und Gesundheit

von Redaktion

Ein guter Tee sollte immer mit kochendem Wasser aufgegossen werden und einige Minuten ziehen. © Panthermedia

In Herbst und Winter haben Kräutertees Hochkonjunktur: mit sinkenden Außentemperaturen nimmt auch das Interesse an Saftschorlen und anderen kalten Erfrischungsgetränken ab. Kräutertees sind da eine wohltuende und wärmende Alternative. Das regelmäßige Befeuchten der Rachenschleimhäute beim Teetrinken hilft gerade bei trockener Heizungsluft zudem bei der Abwehr von Erkältungsviren. Anders als Kaffee, Grün- und Schwarztee sind Kräutertees meist koffeinfrei. Auch, wer sie kannenweise als Durstlöscher trinkt, muss also keine schlaflosen Nächte fürchten. Eine Ausnahme bilden koffeinhaltige Wachmacher wie Matetee, guaranahaltige Kräutertees und Cascara-Tees mit Extrakten aus der Kaffeekirsche. Bei Guarana handelt es sich um eine stark koffeinhaltige Zubereitung aus Samen eines im Amazonasbecken heimischen Seifenbaumgewächses. Das Koffein in Guarana ist an Gerbstoffe gebunden, was es bitter schmecken lässt und gleichzeitig dafür sorgt, dass das Koffein erst allmählich, dafür aber langanhaltend wirkt. Der aus Südafrika stammende Rooibos- oder Rotbuschtee dagegen ist von Natur aus koffeinfrei.

Im Handel gibt es ein stetig wachsendes Angebot an Kräuterteemischungen, auch in Bio-Qualität, die oft ganz unterschiedlich beworben werden: Mischungen speziell für Frauen, „Fitness“-Tees, Bergkräuter-Tees, belebender Tee für den Morgen, entspannend für den Abend. Eine medizinische Wirkung ist von diesen Mischungen nicht zu erwarten, sie dienen rein dem Genuss. Zum Einsatz kommen die jeweils passenden Kräuter und Pflanzen: Frische, belebend wirkende Mischungen enthalten oft Minze oder Zitronenverbene, zur Entspannung werden gerne Melisse, Kamille oder Lavendel zugefügt, einen süßen Geschmack liefern Steviablätter oder Süßholzwurzel, für Schärfe sorgen Ingwer oder Pfeffer. Gerade offene Mischungen enthalten oft auch getrocknete Blüten, etwa von Ringelblume, Malve oder Rose. Ob ein Kräutertee auch zugesetzte Aromastoffe enthält, liest man im Zweifelsfall in der Zutatenliste nach.

Neben solchen „Lebensmitteltees“ gibt es auch Tees in Arzneimittelqualität. Sie haben ein gezieltes Anwendungsgebiet, etwa Magen-Darm-Beschwerden, Husten oder Halsentzündungen, und müssen bei Wirkstoffgehalt und Zusammensetzung bestimmte Qualitätsanforderungen erfüllen. So muss Pfefferminze in einem Arzneitee mindestens 1,2 Prozent ätherisches Öl enthalten, in einem Lebensmitteltee nur 0,6 Prozent. Ein Arzneitee Kamille enthält ausschließlich Kamillenblüten, Lebensmitteltees können auch Stängel und Blätter der Kamille enthalten. Als freiverkäufliche Arzneimittel sind Arzneitees auch außerhalb von Apotheken, also etwa in Drogerien erhältlich.

Wichtig bei Kräutertees: Sie sollten immer mit sprudelnd kochendem Wasser aufgegossen werden und fünf bis zehn Minuten ziehen. So ist sichergestellt, dass eventuell an den Pflanzenteilen anhaftende Keime sicher abgetötet sind.

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