Wie viel Geld falsches Sparen kostet

von Redaktion

Sparen ohne oder nur mit geringen Zinsen ist in Deutschland weit verbreitet. © DesignIt, panthermedia

Sparer in Deutschland lassen sich so viel Geld entgehen. Das zeigt eine Modellrechnung der DZ Bank. Fast 2,2 Billionen Euro oder gut 23 Prozent des privaten Geldvermögens hierzulande waren laut DZ Bank zuletzt in Sichteinlagen oder Bargeld geparkt – das meiste auf Girokonten, die meist kaum Zinsen abwerfen. Einen großen Anteil hatten Mitte 2024 auch Versicherungen (knapp 27 Prozent) und sonstige Bankeinlagen (gut 13 Prozent), gefolgt von Investmentfonds und abgeschlagen Rentenpapieren.

Aktien, die ohnehin nur rund neun Prozent des Geldvermögens ausmachten, seien in den vergangenen Quartalen eher verkauft worden. „Das klingt nach einer verpassten Chance“, heißt es in der Studie mit Blick auf den jüngsten Dax-Rekord von über 19 600 Punkten und einem Plus von gut 16 Prozent seit Jahresbeginn.

In einer Simulation untersuchte die DZ Bank, wie sich das private Geldvermögen von 2011 bis Mitte 2024 entwickelt hätte, wenn die hohem Ersparnisse der Haushalte während der vergangenen Niedrigzinsphase nicht vor allem auf Girokonten gelandet wäre, sondern stärker in Aktien. Dabei nahm die DZ Bank an, dass die Haushalte vier Nettomonatsgehälter als Sicherheitspuffer vorhielten – bei einem durchschnittlichen Nettoeinkommen von rund 2940 Euro im Monat 11 760 Euro je Haushalt.

Im Modell gab es anfangs eine einmalige Umschichtung in Aktien. Dann flossen in jedem Quartal immer nur so viele liquide Mittel in Sichteinlagen und Bargeld, dass der Sicherheitspuffer erreicht wurde. Der Rest der für Sichteinlagen, Bargeld und Aktien vorgesehenen Geldvermögensbildung ging komplett in den Kauf von Aktien. Die Mittel, die vom Geldvermögen in Fonds, Versicherungen, Rentenpapiere etc. angelegt werden, blieben unverändert.

Ergebnis: Wuchs das Geldvermögen von 2011 bis Mitte 2024 um 4,6 Billionen auf 9,2 Billionen Euro, stieg es im Modell um 5,3 Billionen auf etwa 9,9 Billionen Euro. Das sind 715 Milliarden Euro oder fast 8 Prozent mehr als in der Realität.

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