Acht Tipps zum Sparen

von Redaktion

Auch Kleinvieh macht Mist. Sparen kann man klein beginnen, muss aber bei der Stange bleiben. Das fällt leichter, wenn man konkrete Wünsche und Vorstellungen hat. © F. Gutierrez-Juarez

Sparen macht den meisten Menschen eher weniger Spaß. Ein neues Smartphone und neue Schuhe dagegen schon. Auch liegt der Nutzen der Sparanstrengungen meist in weiter Zukunft, während auf schnellen Konsum niemand warten muss. Wie motiviert man sich also zum Sparen? Hier acht Tipps, die beim Sparen helfen.

■ Tipp 1: Ziele definieren

Ähnlich wie bei der Berufswahl sollte man sich für verschiedene Lebensphasen überlegen, wie man sich seine Zukunft vorstellt. Das geht nicht nebenbei, dafür sollte man sich schon Zeit nehmen, rät Konrad Schätz, Filialleiter der Stadtsparkasse München in Waldtrudering und Berg am Laim.

■ Tipp 2: Ziele sortieren

Die Frage lautet: Was will ich kurzfristig, mittelfristig und langfristig erreichen? Kurzfristig wäre zum Beispiel die Urlaubsreise oder das neue iPhone, mittelfristig größere Anschaffungen wie ein Auto. Und langfristig kann man sich überlegen, wie man später zum Beispiel wohnen will. Ob man eine eigene Immobilie anstrebt. Wer sich seinen Wunsch, der durch die Sparanstrengung näher rückt, immer wieder mal bewusst macht, der spart meist mit einem besseren Gefühl.

■ Tipp 3: Kassensturz

Jetzt steht ein Kassensturz an, um herauszufinden, wie viel man für welchen Zweck zur Seite legen kann. „Am einfachsten ist, man nimmt sich seine Kontoauszüge zur Hand und schaut, was im Monat an Geld hereinkommt und was man zum Beispiel für Lebensmittel, Wohnen, Kleidung ausgibt“, so Schätz. „Da erkennt man dann meistens schon, wo Sparpotenzial besteht.“ Wer will, kann dafür einen digitalen Haushaltsrechner zu Hilfe nehmen, der Ein- und Ausgaben sortiert. Wichtig ist, auch solche Ausgaben einzubeziehen, die nicht monatlich, sondern vielleicht nur halbjährlich anfallen, wie zum Beispiel Versicherungsbeiträge. Gleiches gilt für Einnahmen wie Urlaubsgeld.

■ Tipp 4: Alles auf den Prüfstand

Dann sollte man sich die Ausgaben genauer anschauen. Ist die Hausratsversicherung überhaupt nötig? Ist der Beitrag für die Autoversicherung nicht zu hoch? Brauche ich diese App überhaupt? Oder diese Mitgliedschaft im Fitnessstudio? Alles gehört auf den Prüfstand – und auch kleine Einsparungen läppern sich mit der Zeit zusammen.

■ Tipp 5: Geld verteilen

Da man jetzt seine Wünsche und Ziele kennt und diese zeitlich sortiert hat, gilt es, zunächst das Geld, das für die monatlichen Fixkosten verwendet wird, von dem Geld zu trennen, das zum Sparen gedacht ist. Schätz empfiehlt, mindestens zehn Prozent des Nettoeinkommens zu sparen.

Für kurzfristige Ziele ist Tagesgeld die beste Wahl, das ist jederzeit verfügbar, wenngleich nur gering verzinst. Aber immer noch besser als zinsloses Verwahren im Sparschwein. Mittelfristig kann man in besser verzinstes Festgeld oder in Wertpapiere investieren, langfristig rät Schätz zu Rentenversicherungen oder Bausparverträgen. Auch Wertpapiersparpläne sind hier wieder sinnvoll, wobei man natürlich immer auf die Kosten achten sollte.

■ Tipp 6: Geld abräumen

Um sich selbst vor unüberlegten Käufen zu schützen, ist es sinnvoll, Geld, das außer der Reihe eingeht, gleich vom Girokonto abzuräumen. „Ich finde da ein Zwei-Konten-Modell sinnvoll“, sagt Schätz. Sonst ist das Weihnachtsgeld schon ausgegeben, bevor es überhaupt eingetroffen ist. Auch bei einer Gehaltserhöhung oder Tariflohnerhöhung kann man die Gelegenheit ergreifen und die Hälfte der Erhöhung gleich mal für Sparzwecke nutzen.

Um unnötige Konsumausgaben zu vermeiden, lässt sich auch per Dauerauftrag Geld vom Giro auf ein Sparkonto räumen, zum Beispiel alles, was drei Tage vor Eingang des Gehalts über 150 Euro liegt. Welche Summe hier geeignet ist, findet man am besten durch Ausprobieren heraus. Solche Aufträge lassen sich ja meist leicht von der Online-Banking-App aus erteilen – und natürlich jederzeit ändern, auch in der Filiale natürlich.

■ Tipp 7: Reserven bilden

Damit unvorhergesehene Ausgaben nicht gleich das ganze Spargebäude wieder zum Einsturz bringen, müssen Reserven her. Mindestens zwei Netto-Monatsgehälter sollten jederzeit verfügbar zur Seite gelegt sein. Klingt hart, hilft aber, hohe Überziehungszinsen zu vermeiden.

■ Tipp 8: Hilfe nutzen

Der Arbeitgeber hilft oft beim Sparen, zum Beispiel über vermögenswirksame Leistungen. Das sollte man unbedingt nutzen, ebenso staatliche Zulagen, wie etwa beim Riestern, wenn man nicht viel verdient, rät Schätz. Außerdem sollte die Expertise von Steuer- und Bankberatern genutzt werden.

Im nächsten Teil

unserer Serie geht es um die Frage, wie man für Kinder Geld anlegt und wir erklären, worauf es beim Taschengeld ankommt.

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