Auch günstig brüht gut

von Redaktion

Filterkaffee ist in Deutschland nach wie vor der meistkonsumierte Kaffee: etwa ein drittel der deutschen Kaffeetrinker hat eine entsprechende Maschine. © Mauritius Images

Für viele beginnt der Tag mit einer Tasse frisch gebrühten Kaffee. Doch die Wahl der Kaffeemaschine kann den Genuss beeinträchtigen: schwer zugängliche Wassertanks, tropfende Kannen oder sogar Schadstoffe im Brühwasser. Stiftung Warentest hat 15 Filterkaffeemaschinen getestet (“test” 11/2024) – mit interessanten und teils überraschenden Ergebnissen. Fünf Kaffeemaschinen mit Glaskanne und eine mit Isolierkanne werden als “gut” bewertet.

■ Testsieger: Braun und Koenic setzen Maßstäbe

Die beste Kaffeemaschine im Test ist die Braun PurShine. Sie überzeugt mit hervorragender Kaffeequalität, einer schlichten, klassischen Ausstattung und einem Preis von nur 38 Euro. Auch in der Kategorie Isolierkannen glänzt ein günstiges Modell: Der Koenic Coffee Maker für 35 Euro ist Testsieger und gleichzeitig der Preistipp. Beide Geräte zeigen, dass eine gute Kaffeemaschine nicht teuer sein muss.

Neben Braun und Koenic schnitten weitere Modelle mit der Note „gut“ ab. Sie bieten zusätzliche Funktionen oder ein besonderes Design. Die Philips Café Gourmet (108 Euro) beeindruckt mit einem erhöhten Wassertank, der über dem Filter thront. Die Krups T8 (220 Euro) punktet mit leisem Betrieb und einem eleganten Metallgehäuse, hat jedoch einen Nachteil: Die Kanne bleibt während des Brühens fest, was den schnellen Zugriff auf den Kaffee erschwert. Die Technivorm Moccamaster (239 Euro) bringt mit ihrem Retro-Look Diner-Charme in die Küche. Praktische Details wie ein abnehmbarer Wassertank erleichtern den Alltag bei Geräten von Bosch, Tchibo, WMF und der Melitta Look Perfection. Andere Modelle, wie die Russell Hobbs oder die Smeg, können hingegen durch ungünstig platzierte Öffnungen oder klappbare Deckel unbequem sein – besonders in kleinen Küchen unter Hängeschränken.

■ Technik und Handhabung: Wichtige Unterschiede

Während viele Maschinen in acht bis neun Minuten eine volle Kanne mit Kaffee brühen, benötigt die Krups T8 mit zwölf Minuten deutlich länger als die anderen Modelle. Dafür arbeitet sie aber sehr leise. Im Gegensatz dazu ist die Philips Café Gourmet deutlich lauter. Komfortmerkmale wie ein akustisches Signal am Ende des Brühvorgangs fehlen bei einigen Modellen, beispielsweise bei der Melitta Easy Therm. Praktisch sind Permanentfilter, wie sie die Smeg und die Krups T8 mitliefern. Sie reduzieren den Müll, da sie nach dem Brühen einfach ausgespült werden können. Für alle anderen Maschinen passen Standard-Papierfilter der Größe 4.

■ Schadstoffe, Sicherheit und Sparsamkeit

Ein Wermutstropfen im Test: Einige Maschinen gaben Schadstoffe ins Brühwasser ab, nämlich Aluminium. Betroffen sind Modelle von Melitta, Bosch, Severin, Tchibo, WMF, sowie die Isolierkannen-Geräte von Philips und Krups. Zwar überschreiten die Mengen nicht die Grenzwerte der Trinkwasserverordnung, liegen jedoch über den Empfehlungen des Europarats. Die Schadstoffbewertung dieser Geräte fiel daher nur „ausreichend“ aus.

Ebenfalls wichtig: Die Effizienz und der Stromverbrauch der Maschinen. Modelle mit Isolierkanne wie die Koenic oder die Melitta Easy Therm sind nicht nur praktisch, sondern auch sparsam. Sie schalten direkt nach dem Brühen ab, während Maschinen mit Glaskannen auf eine Heizplatte angewiesen sind. Dank gesetzlicher Vorschriften dürfen Heizplatten heutzutage maximal 40 Minuten laufen – ein klarer Fortschritt gegenüber älteren Modellen, die oft stundenlang nachheizten.

■ Für jeden Kaffeegenießer das passende Gerät

Ob minimalistischer Kaffeegenuss oder stylisches Retro-Design: Der Test zeigt, dass gute Kaffeemaschinen für jeden Anspruch verfügbar sind. Die Braun PurShine und die Koenic Coffee Maker kombinieren Spitzenleistung mit niedrigen Preisen und sind deshalb die klare Empfehlung der Tester von Stiftung Warentest. Wer Wert auf Design und besondere Funktionen der Maschinen legt, findet mit Geräten wie der Philips Café Gourmet oder der Technivorm Moccamaster ebenfalls attraktive Optionen. Ein Blick auf die Schadstofftests lohnt sich jedoch – denn Qualität beginnt beim Brühwasser.

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