Zum Jahreswechsel laufen viele Regelungen und Förderprogramme aus. Noch bleibt die Zeit, sich das Geld zu sichern. © Panthermedia
Unterlagen sichten, steuerstrategisch planen und noch in diesem Jahr bedeutsame Vorhaben umsetzen – im Idealfall noch bevor an Silvester die Sektkorken knallen. Wir zeigen, wie sich finanzielle Vorteile noch in diesem Jahr sichern lassen.
■ Steigende Steuerfreibeträge
Der steuerliche Grundfreibetrag erhöht sich von 11784 Euro auf 12084 Euro. Für zusammen veranlagte Eheleute und eingetragene Lebenspartnerschaften verdoppelt er sich auf 24168 Euro. Der Kinderfreibetrag steigt um 60 Euro auf insgesamt 9600 Euro (für zusammenveranlagte Eltern).
■ Lohnsteuerfreibetrag anmelden
Für voraussichtlich anfallende Kosten können Arbeitnehmer beim Finanzamt einen Lohnsteuerfreibetrag anmelden. Durch diesen Freibetrag verringert sich die Lohnsteuer, sodass monatlich mehr Netto vom Brutto auf dem Gehaltskonto übrigbleibt.
■ Steuererklärung: Frist verlängern
Falls eine Steuererklärung nicht fristgerecht eingereicht werden kann, räumt das Finanzamt auf Antrag eine Fristverlängerung ein. Wird die Steuererklärung von einem Steuerberater oder Lohnsteuerhilfeverein angefertigt, bleibt ohnehin mehr Zeit für die Abgabe.
■ Freistellungsaufträge anpassen
Damit für 2024 nicht zu viel Kapitalertragsteuer ans Finanzamt geht, sollten Anleger ihre Freistellungsaufträge an die Bank noch für dieses Jahr anpassen beziehungsweise korrigieren.
■ Kosten erfassen, Belege sichern
Wer sein Kostenbudget für die Jahressteuer 2024 noch nicht ausgeschöpft hat, sollte noch in den verbleibenden Wochen des Jahres aktiv werden. Folgende Ausgaben sind steuerlich abzugsfähig:
■ Mindestlohn und Azubi-Vergütung steigen
Der gesetzliche Mindestlohn für Arbeitnehmer ab 18 Jahren wird auf 12,86 Euro je Arbeitsstunde erhöht. Auszubildende in nicht tarifgebundenen Betrieben erhalten je nach Lehrjahr zwischen 33 und 46 Euro mehr Geld. Die Verdienstgrenze für Minijobber wird von 538 Euro auf 556 Euro monatlich erhöht.
■ Zu Hause arbeiten und profitieren
Wer im Homeoffice arbeitet, kann in seiner Steuererklärung eine Tagespauschale von sechs Euro ansetzen. Die Pauschale ist mit 1260 Euro im Jahr gedeckelt. Selbstständige mit einem Arbeitszimmer zu Hause können anteilige Kosten für Miete, Reinigung, Strom, Wasser, Heizung, Telefon und Internet und Betriebskosten absetzen. Für ein Büro in der eigenen Immobilie lassen sich außerdem anteilige Reparatur- und Renovierungskosten, Grundabgaben sowie Kreditzinsen abziehen.
■ Inflationsprämie bis 3000 Euro
Die Frist für eine steuerfreie Inflationsausgleichsprämiedes Chefs an die Beschäftigten bis zu 3000 Euro läuft Ende 2024 ab.
■ Barrierefrei umbauen
Sowohl die gesetzliche Pflegekasse als auch die staatliche KfW übernehmen bei altersgerechten Umbauten in häuslicher Umgebung zehn Prozent der Kosten durch nicht rückzahlbare Zuschüsse. Von der KfW gibt es für Einzelmaßnahmen maximal 2500 Euro, von der Pflegekasse bis zu 4180 Euro.
■ Elektronische Patientenakte startet
Zum 15. Januar 2025 kommt für gesetzlich Krankenversicherte die elektronische Patientenakte (ePA). Darin werden medizinische Daten von Patienten dokumentiert. Wer damit nicht einverstanden ist, kann der ePA jederzeit, auch vorab, widersprechen.
■ EEG-Einspeisevergütung kassieren
Wer eine Photovoltaikanlage installieren möchte, kann die nicht für den Eigenverbrauch benötigte Energie in das Stromnetz einspeisen. Dafür erhält er 20 Jahre lang eine garantierte Einspeisevergütung von bis zu 8,03 Cent pro Kilowattstunde; jedoch nur, wenn er die Anlage bis Ende Januar 2025 in Betrieb nimmt.
■ Günstige Zusatzbeiträge für die Rente
Wer seine gesetzliche Rente aufbessern will, kann bis zum 31. März des Folgejahres freiwillig in die Rentenkasse einzahlen. Damit werden dem Rentenkonto Extra-Punkte gutgeschrieben. Im Jahr 2025 verteuert sich der Preis je Rentenpunkt deutlich um 11,3 Prozent. Freiwillige Beiträge sollten daher noch im Jahr 2024 geschehen.
Mehr Informationen
zum Thema „Spartipps Jahreswechsel“ gibt es kostenlos per E-Mail von: ratgeber@biallo.de