Front- oder Toplader?

von Redaktion

Bequeme Beladung: Wer einen sogenannten Toplader hat, wirft die Wäsche einfach von oben in die Maschine. Frontlader haben die Ladeklappen dagegen vorne. © IMAGO/moodboard

Im Winter stapeln sich nach einem langen Spaziergang die nassen Jacken, Mützen und Handschuhe in der Waschküche. Eine zuverlässige Waschmaschine ist unabdingbar. Doch welche Maschine ist die richtige für den jeweiligen Haushalt? Der Verbraucher steht vor der Qual der Wahl, Besonders im Fokus stehen dabei die beiden Typen Frontlader und Toplader. Während Frontlader in größeren Haushalten mit hoher Beladung punkten, überzeugen Toplader besonders in kleineren Wohnungen oder bei eingeschränkter Mobilität durch ihre einfache Handhabung. Die Stiftung Warentest hat beide Typen untersucht und zeigt, welche Modelle überzeugen.

Toplader sind in Deutschland zwar weniger verbreitet, doch besonders für kleinere Haushalte oder ältere Menschen bieten sie einen praktischen Vorteil: Sie sind einfacher zu be- und entladen und benötigen weniger Platz. In den letzten Jahren war das Angebot an Topladern jedoch begrenzt, was die Testmöglichkeiten einschränkte. In der aktuellen Untersuchung konnte die Stiftung Warentest jedoch vier Toplader-Modelle genauer unter die Lupe nehmen.

■ Preis und Ladevolumen

Die getesteten Toplader-Modelle sind mit Preisen zwischen 350 und 765 Euro vergleichsweise günstig. Dabei handelt es sich um die AEG LTR7A70260 (Gesamtnote 1,9), die Bauknecht WMT Pro Eco (Note 2,5), die Privileg PWT C6512P N (Note 2,9) und die Koenic KWM 6212 D (Note 4,0). Mit einem Fassungsvermögen von rund sechs Kilo eignen sie sich besonders für kleinere Haushalte. Für größere Wäscheberge sind Frontlader besser geeignet – diese können bis zu acht Kilo Wäsche pro Durchgang bewältigen, sind dafür aber auch teurer, mit Preisen von 535 bis 1300 Euro.

■ Waschleistung

In puncto Waschleistung schneiden beide Typen gut ab, doch die Programmdauer zeigt klare Unterschiede: Der Toplader von Privileg überzeugt hier mit besonders kurzen Programmlaufzeiten. Für drei Kilo Baumwolle bei 40 Grad braucht er nur etwa 1,5 Stunden und ist damit deutlich schneller als die Frontlader, die bei einer ähnlichen Beladung mit der Hälfte der Trommel mehr als doppelt so lange benötigen. So dauert der Waschgang bei einem Bauknecht-Frontlader (WM Sense BA) sogar mehr als vier Stunden bei voller Beladung. Doch nicht nur die Geschwindigkeit zählt: Die Reinigungsergebnisse bei 40 Grad sind sowohl bei den Top- als auch bei den Frontladern sehr gut. Allerdings kann es bei einigen Modellen zu Waschmittelrückständen kommen, die sich später in der Wäsche wiederfinden. Menschen mit empfindlicher Haut sollten hier die Dosieranweisungen der Hersteller beachten und eventuell einen zusätzlichen Spülgang durchführen.

■ Haltbarkeit und Lärm

Was die Langlebigkeit betrifft, gab es im Test einige Ausfälle. Der Frontlader von Bauknecht sowie der Toplader von Koenic fielen im Dauertest aufgrund technischer Mängel durch, die Geräte schafften die geforderten 1200 Waschzyklen nicht. Auch die Lautstärke ist ein wichtiger Punkt. Während die Toplader mit ihren 1200 Umdrehungen pro Minute relativ laut arbeiten (bis zu 76 Dezibel), arbeiten Frontlader deutlich leiser. Die Modelle von Bosch (WUU28T70) oder Miele (WWE460 WPS) erzeugen mit 1400 Umdrehungen nur etwa 67 Dezibel – ein Unterschied, den das Ohr deutlich wahrnimmt.

■ Die Testsieger

Trotz der teils langen Laufzeiten und der höheren Anschaffungskosten haben Frontlader in den meisten Disziplinen die Nase vorn. Die Stiftung Warentest empfiehlt die Modelle Bosch WUU28T70 (750 Euro), Miele WWE460 WPS (1300 Euro) und Siemens WU14UT70 (715 Euro), die alle die Gesamtnote 1,7 erzielten. Doch auch bei den Topladern gibt es klare Kaufempfehlungen: Besonders gut schneidet der AEG LTR7A70260 (765 Euro) ab, mit Gesamtnote 1,9 ist er kaum schlechter als die besten Frontlader. Die Maschine packt zwar nur sechs statt acht Kilo Buntwäsche wie die Frontlader, dafür wäscht sie gut und lässt sich ohne Bücken be- und entladen. Ebenfalls gut: Der günstige Bauknecht WMT Pro Eco 6ZB (560 Euro, Note 2,5). Er punktet durch geringen Energieverbrauch und niedrige Betriebskosten von 990 Euro in zehn Jahren, andere Maschinen liegen bei 1200 Euro.

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