Bonusprogramme sollen Kunden halten und zum Konsum anregen. © Imago
Köln – Ende des Jahres kommt Bewegung in das Thema Bonus- und Treueprogramme. Die Rewe-Gruppe steigt bei Payback aus und startet eigene, neue Bonusprogramme in ihren Apps. Die Deutsche Presse-Agentur hat aus Unternehmenskreisen erfahren, wie es weitergehen soll: Rewe-Kunden können künftig beim Kauf bestimmter Artikel einen Bonus in Euro erwerben. Für einige Artikel gibt es jeweils 10 oder 20 Cent, bei anderen einen Euro oder mehr. Mehrere hundert wechselnde Artikel sollen mit Coupons verknüpft sein.
Das gesammelte Guthaben kann beim Shoppen eingelöst werden. Wer innerhalb eines Monats einen Warenwert von 400 Euro knackt, erhält außerdem zehn Prozent auf den ersten Einkauf im Folgemonat. Zusätzlich gibt es weiterhin Angebote, die App-Nutzern vorbehalten sind. Penny, die Discounter-Tochter von Rewe, erhält ebenfalls ein neues Bonus-System.
Aus dem Umfeld des Unternehmens wird der Schritt auch mit hohen Kosten begründet. Knapp 150 Millionen Euro soll allein die Supermarktkette Rewe pro Jahr an Payback gezahlt haben, wie aus Branchenkreisen zu hören ist.
Payback ist mit mehr als 30 Millionen Nutzern in Deutschland das mit Abstand bekannteste und meistgenutzte Bonusprogramm. Die Kunden können in vielen verschiedenen Geschäften Punkte sammeln. Einlösen kann man sie an der Kasse bei Partnern wie Aral, C&A, dm-drogerie markt, Apollo-Optik, Thalia, Fressnapf, Dehner, TeeGschwendner, HOL AB!, LINDA Apotheken und Pfennigpfeiffer. Ab Anfang 2025 ist dies zudem in Edeka- und Netto-Märkten möglich, sie ersetzen die Rewe-Gruppe. Auch die Sparkassen-Gruppe setzt auf Payback. Seit Sommer dieses Jahres können die Kunden, die es möchten, direkt beim Bezahlen mit Karte Punkte sammeln. Diese Funktion muss man aber explizit aktivieren.
Die Händler erhalten dafür – im besten Fall – loyalere Kunden und deren Daten. Die helfen ihnen, zu verstehen, was die Käufer wollen. Sie können besser auf deren Vorlieben eingehen und das Kaufverhalten beeinflussen. Mehr als vier von fünf Kunden in Deutschland nutzen laut einer Umfrage des Handelsforschungsinstituts IFH händlereigene Bonusprogramme oder Payback.
Verbraucherschützer sehen das Thema aber kritisch. Unterm Strich spare man mit den Treuepunkten nur rund ein Prozent des Einkaufswertes, das gehe auch anders.