Die Drogeriemarktkette dm bewirbt Produkte nicht mehr mit dem Slogan „umweltneutral handeln“. Der Karlsruher Konzern habe die Kennzeichnung auch im Hinblick auf neue rechtliche Anforderungen zu „ökobilanziert – renaturiert“ geändert, teilte die für das Produktmanagement zuständige Geschäftsführerin Kerstin Erbe mit. Erste Produkte aus der Serie „Pro Climate“ mit diesem Hinweis seien seit August im Handel. Die Deutsche Umwelthilfe (DUH) sprach in einer Mitteilung von einer Unterlassungserklärung. Erbe betonte, die Änderung sei unabhängig davon erfolgt. Werbung mit dem Slogan „umweltneutral handeln“ sei irreführend, sagte Jürgen Resch, Chef der DUH. Resch forderte die Drogeriekette unter anderem dazu auf, ihre Produkte so wenig umweltbelastend wie möglich zu gestalten und über die tatsächlichen Umweltauswirkungen zu informieren. „Die wenigen Erläuterungen, die das Unternehmen auf der Rückseite der Produkte gibt, sind dazu völlig unzureichend“, teilte er mit. „Hier wird der Eindruck erweckt, die Produkte seien umfassend umweltneutral.“ Er sagte: „Wir freuen uns, dass wir den mehr als zwei Jahre dauernden Rechtsstreit mit einem Stopp der Verbrauchertäuschung nun erfolgreich abgeschlossen haben.“ Erbe erklärte, dm wolle Kundinnen und Kunden den ökologischen Mehrwert der „Pro Climate“-Produkte glaubwürdig und transparent vermitteln. Der Streit über grüne Werbeslogans hat auch schon das Landgericht Karlsruhe beschäftigt. Das Gericht entschied Ende Juli 2023 auf eine Klage der DUH hin, dass dm Eigenmarken nicht mehr mit den Begriffen „klimaneutral“ und „umweltneutral“ bewerben darf (Az. 13 O 46/22 KfH). Die Drogeriemarktkette hatte Berufung in beiden Fällen eingelegt, nun aber in Gänze zurückgezogen.