Betrüger zielen auf Rentner

von Redaktion

Oftmals per Telefon, aber auch per Brief und E-Mail wollen Betrüger die Kontodaten von Rentnern abgreifen. © Imago

Im Namen der Deutschen Rentenversicherung versuchen Betrüger immer wieder, insbesondere ältere Menschen um ihr Geld oder ihre Daten zu bringen. Am besten können sich Rentner davor schützen, wenn sie die Tricks kennen. Einige davon hat die Deutsche Rentenversicherung Bund aufgelistet. Eine Grundregel: Man darf sich nicht unter Druck setzen lassen und sollte sich im Zweifel mit Vertrauten beraten.

■ Anruf

Die Betrüger rufen Senioren an und erklären diesen, sie müssten schnell einen Geldbetrag auf ein bestimmtes Konto überweisen, sonst würde die Rente gekürzt oder gepfändet. Manchmal behaupten sie, die Rente sei überzahlt und müsse nun zurückgezahlt werden. Oder es wird erklärt, dass erst eine „sofortige Ablösegebühr“ eine Rentennachzahlung auslöse.

Es gibt auch Anrufe, in denen per Band angedroht wird, das Sozialversicherungskonto zu sperren. Um die Sperrung zu verhindern, soll dann per Menüauswahl ein „Mitarbeiter der Rentenversicherung“ in die Leitung geholt werden. Am anderen Ende sitzt dann ein Betrüger, der nach der Bankverbindung fragt oder eine sofortige Geldüberweisung fordert. Wichtig: Die Deutsche Rentenversicherung fordert Rentner nie telefonisch zu einer Zahlung auf. Besonders gefährlich ist es, wenn das Telefondisplay technisch manipuliert ist und die Telefonnummer der Deutschen Rentenversicherung angezeigt wird. Dann sollten sich Rentner per Rückruf vergewissern, dass am anderen Ende der Leitung wirklich ein Mitarbeiter der Rentenkasse sitzt. Dazu sollte nicht die Nummer aus dem Display, sondern stets die kostenlose Servicenummer (0800 1000 4800) gewählt werden.

Auch wird telefonisch nach Kontodaten gefragt, weil angeblich ein Computer ausgefallen sei oder weil zu viel gezahlte Rentenbeiträge zurücküberwiesen werden sollen. Die Deutsche Rentenversicherung Bund wendet sich nur in Ausnahmefällen telefonisch an die Versicherten oder Rentner. So zum Beispiel dann, wenn gerade ein Antrag auf Kontenklärung oder ein Rentenantrag gestellt worden ist und es dazu Rückfragen gibt. Persönliche Daten – insbesondere die Bankverbindung – werden immer schriftlich angefordert.

■ Brief

Gefälschten Anrufen könne Briefe vorausgehen, die – mit dem Logo der Rentenversicherung – täuschend echt aussehen, in denen der angebliche Sachverhalt geschildert wird. Der Empfänger soll die im Schreiben genannte Telefonnummer anrufen, wo er dann zum Beispiel aufgefordert wird, einen „ausstehenden Betrag“ zu überweisen. Wichtig: Echte Schreiben der Rentenkasse tragen immer die Rentenversicherungsnummer des Versicherten – meist oben links. Ein weiterer Trick: Rentner bekommen Briefe, in denen versprochen wird, dass ein hoher Rentenzuschuss wartet, wenn ein „Rentenzuschuss-Siegel“ gekauft wird. Ein solches Siegel gibt es nicht. Unrealistisch gute Angebote sind in der Regel Betrug.

■ Haustür

Diebe klingeln auch direkt an der Haustür und behaupten, sie seien Mitarbeiter der Rentenversicherung. Sie erklären dann zum Beispiel, dass die Renteninformation falsch und zu berichtigen sei. Unter diesem Vorwand wollen sie in die Wohnung gelangen, um dort nach Geld und Wertgegenständen zu suchen. Teilweise wird sogar vorab telefonisch um einen Termin gebeten. Oder es wird ein Vordruck vorgelegt, der angeblich für die Rentenanpassung benötigt wird und mit dem persönliche Daten, Bankverbindung und Unterschrift abgegriffen werden. Achtung: Die einzigen Mitarbeiter der Rentenversicherung, die Hausbesuche tätigen, sind die Versichertenältesten oder Versichertenberater. Die kommen aber nur dann, wenn sie vorab „bestellt“ worden sind von Versicherten, denen es schwerfällt, persönlich die nächste Auskunfts- und Beratungsstelle zu erreichen. Tipp: Die Versichertenberater haben bei Hausbesuchen ihren Mitarbeiterausweis dabei. Diesen sollten sich Besuchte zeigen lassen. Dabei handelt es sich um einen Ausweis im Scheckkarten-Format mit Foto, Namen und Dienstausweisnummer.

■ E-Mail und SMS

Seit geraumer Zeit werden E-Mails oder SMS im Namen der Deutschen Rentenversicherung versendet, in denen die Adressaten aufgefordert werden, Anhänge oder Links zu anderen Webseiten zu öffnen. Das sei „aus Sicherheitsgründen notwendig“ oder es gebe „eine gesetzliche Vorgabe“. Auch hier ist das Ziel der Gauner, an persönliche Daten zu kommen oder einen Virus zu überspielen. Es gilt: Die Rentenversicherung fordert niemals per E-Mail oder SMS auf, persönliche Daten zu nennen oder zu ändern. Solche Nachrichten sollten direkt gelöscht werden.

Der „echte“ Draht zur Rentenversicherung: 0800/1000 4800 (kostenloses Servicetelefon) oder www.deutsche-rentenversicherung.de oder info@deutsche-rentenversicherung.de.

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