Autokauf: Preis wichtiger als Qualität

von Redaktion

Elektroautos bleiben den meisten suspekt. Reichweite, Ladeinfrastruktur und hohe Preise halten die Deutschen vom Kauf ab. © Sebastian Kahnert, dpa

Beim Autokauf kommt es den Deutschen besonders auf den Preis an. 62 Prozent nannten ihn in einer aktuellen Umfrage als eines der wichtigsten Kriterien für die Markenwahl, wie das Beratungsunternehmen Deloitte mitteilt. Die zweitplatzierte Produktqualität kommt dagegen nur auf 53 Prozent.

Außer den Deutschen stellen nur die Japaner den Preis über die Produktqualität. Im Vereinigten Königreich liegen beide gleichauf, in China, Indien, Südkorea, den USA und der Region Südostasien maßen die Befragten dagegen der Qualität eine höhere Bedeutung bei. Besonders deutlich ist dies in China und Indien mit 25 beziehungsweise 19 Punkten Abstand.

Die Spanne, wie teuer das nächste Auto sein soll, ist dabei weit: So peilen in Deutschland 10 Prozent der Befragten einen Preis von weniger als 10 000 Euro an, weitere 11 Prozent die Spanne zwischen 10 000 und 14 999 Euro. Der Bereich 15 000 bis 29 999 Euro ist das Ziel von 29 Prozent. Zwischen 30 000 und 49 999 Euro sind es bei 28 Prozent. Weitere 12 Prozent peilen 50 000 bis 74 999 Euro an, drei Prozent noch mehr.

Verbrenner gewinnen wieder an Beliebtheit

Für die Elektromobilität bringt die Befragung dagegen schlechte Nachrichten: Nur 14 Prozent der Befragten sagten, sie würden für ihr nächstes Auto einen rein batteriebetriebenen Stromer bevorzugen. Das ist zwar im Vergleich mit den anderen Ländern und Regionen der zweithöchste Wert hinter China mit 27 Prozent, doch in den vergangenen beiden Jahren stagnierte die Zahl weitgehend. Die Kaufabsichten für reine Verbrenner sind dagegen deutlich gestiegen. Aktuell äußern sich 53 Prozent entsprechend, vor einem Jahr waren es 49 Prozent und vor zwei Jahren nur 45.

Auffällig in der Befragung ist, dass die Deutschen offenbar besonders große Reichweitenangst haben. Nur 20 Prozent der Befragten würden sich mit weniger als 400 Kilometern zufriedengeben. Das ist der niedrigste Wert unter den Ländern – wobei die USA und UK hier nicht berücksichtigt wurden, weil dort die Reichweitenerwartungen in Meilen abgefragt wurden und daher nicht vergleichbar sind. Dagegen wollen in Deutschland 27 Prozent der Befragten eine Reichweite von 600 Kilometern oder mehr – der höchste Wert aller vergleichbaren Länder.

Sorge um Kosten und Ladesäulen

Zu alledem passt, dass bei der Frage nach den größten Sorgen beim Kauf eines reinen Elektroautos in Deutschland Reichweite und Preis auf den beiden obersten Plätzen stehen. Außer in Deutschland ist das so nur in Großbritannien der Fall. Auf Platz drei der Sorgen in Deutschland folgt mangelnde Ladeinfrastruktur.

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