RECHT

Bombenscherz kann teuer werden

von Redaktion

Makabere Witze solle man am Flughafen besser für sich behalten. Das Sicherheitspersonal versteht hier keinen Spaß. © dpa

Geschmacklose Scherze über Bomben im Gepäck sollten sich Reisende am Flughafen sparen. Nicht nur, weil es die Polizei auf den Plan rufen kann für eine gesonderte Gepäckkontrolle. Sondern auch das Flugzeug hebt womöglich ohne einen ab: Erst kürzlich durfte ein Ehepaar am Düsseldorfer Airport nach einem „Bombenscherz“ bei der Gepäckaufgabe nicht an Bord ihres Fliegers nach Spanien.

Das liegt im Ermessen der Fluggesellschaft und des Flugkapitäns, erklärt der Reiserechtler Paul Degott: Der Kapitän hat Weisungsbefugnisse und kann Passagieren den Zutritt verweigern, wenn er durch sie die Sicherheit und Ordnung an Bord gefährdet sieht.

Ein Beispiel, das häufiger vorkommt, ist eine stark alkoholisierte oder unter Drogen stehende Person, die während des Flugs womöglich sich und andere Passagiere in Gefahr bringen könnte. Aber auch ein Bombenscherz kann vom Kapitän als gefährdendes Verhalten ausgelegt werden – mit Folgen. Denn damit haben betroffene Passagiere laut Degott weder einen Anspruch auf eine Ausgleichszahlung nach der EU-Fluggastrechte-Verordnung noch auf Rückerstattung von Ticketkosten.

Laut Bundespolizei hatten die beiden Eheleute beim Check-in dem Abfertigungspersonal gesagt, in ihrem Gepäck sei eine Bombe. Gegenüber den hinzugerufenen Polizisten hätten sie von einem „blöden Scherz“ gesprochen. Das nützte nichts mehr: Gegen sie wurde auch noch ein Ermittlungsverfahren eingeleitet.

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