Bahn: März wird Spar-Monat

von Redaktion

Die Bahn will ihre Züge im Fernverkehr besser auslasten. Das Deutschlandticket macht sich hier bemerkbar. © Christoph Soeder/dpa

Die Deutsche Bahn will im März Kunden mit Fahrpreisen ab 9,99 Euro in den Fernverkehr locken. Dafür stehen eine Million zusätzliche Sparpreis-Tickets bereit, vor allem auf kurzen und mittleren Strecken. Für junge Leute unter 26 Jahren gibt es täglich 30 000 zusätzliche Sparpreise. „Deutschland ist ein Land der Schnäppchenjagd“, sagt Stefanie Berk, Vorstandsmitglied für Marketing und Vertrieb. Die Rabattfahrscheine gelten für Fahrten bis zum Fahrplanwechsel Mitte Dezember.

■ München–Ingolstadt 9,99

Vor allem auf den Kurz- und Mittelstrecken will das Unternehmen mehr Fahrgäste anziehen. Hier kosten die günstigsten Tickets 9,99 Euro, mit Bahncard sogar nur 7,49 Euro. Zu diesem Preis sind beispielsweise Fahrten von Heidelberg nach Stuttgart, von München nach Ingolstadt oder von Hamburg nach Bremen möglich. Auf mittleren Strecken, etwa zwischen Berlin und Leipzig oder von Frankfurt nach Köln, kosten die Aktionstickets 14,99 Euro, mit Bahncard 11,24 Euro.

■ Junge Leute im Blick

Erreichen will die Deutsche Bahn vor allem auch junge Leute. Das Kontingent an Super-Sparpreis Young-Tickets wird im kommenden Monat auf täglich 30 000 verdoppelt. Das bedeutet Fahrscheine ab einem Preis von 12,99 Euro im ICE. Mit der Bahncard werden sogar nur 9,74 Euro fällig. Schließlich will das Unternehmen auch neue Abonnenten für die Bahncard-Familie mit Sonderangeboten ködern.

■ Bahncard billiger

Der Preis für die Bahncard 25 wird um gut 30 Euro auf 30,99 Euro in der zweiten Klasse und um über 60 Euro auf 61,99 Euro in der ersten Klasse abgesenkt. Die Bahncard 50 gibt es in der zweiten Klasse für 199 Euro statt wie üblich für 244 Euro. Senioren bezahlen in der zweiten Klasse 99,99 Euro, 20 Euro weniger als normalerweise.

Mit der Aktion verfolgt die Bahn gleich mehrere Ziele. „Wir wollen Vertrauen zurückgewinnen“, betont Berk. Verspätungen und Zugausfälle haben im vergangenen Jahr Millionen Kunden vergrault. Sie sollen vom Auto zurück in die Züge gelockt werden. Bessere Leistungen der Bahn sollen das unterstützen. Erste Erfolge bei der Pünktlichkeit seien schon sichtbar, so Berk, „wir sehen durchweg bessere Werte als im Vorjahr“.

Mit den Zusatzsparpreisen reagiert das Unternehmen auch auf Verluste durch das Deutschlandticket. Gerade auf kurzen und mittleren Strecken wechseln Besitzer des Abos auf Nahverkehrsverbindungen, statt im teureren Fernverkehrszug zu fahren. Die Sonderangebote sollen diese Kunden wieder in den komfortableren ICE locken. Dieses Ziel gibt Berk auch für junge Leute aus. „Ein Gros der Studenten nutzt das Deutschlandticket“, erläutert sie. Mit smarten Sonderangeboten werde der Fernverkehr für sie attraktiver.

■ Bessere Auslastung

Mit Schnäppchenpreisen steuert die Bahn auch sonst die Auslastung der Züge. In Randzeiten wie dem späten Abend oder frühen Morgen sind eher Sparpreise im Angebot als zu Stoßzeiten, in der Wochenmitte eher als am Freitag oder Montag. Dass sich die aktuelle Aktion auch gegen Billigpreise des Konkurrenten Flixtrain richtet, bestreitet Berk. „Der Hauptkonkurrent ist der Pkw-Markt“, betont die Bahn-Vertriebschefin.

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