Wahre Kraftpakete: Cashewkerne enthalten viele Vitamine und passen zu fast allem. © kwasny, panthermedia
Cashewkerne sind eine beliebte und vielseitig verwendbare Kernart, die aus den Früchten des Cashewbaums stammt. Ursprünglich in Brasilien beheimatet, werden Cashewbäume heute in vielen tropischen Regionen wie Indien, Vietnam, Nigeria und der Elfenbeinküste angepflanzt.
Aus botanischer Sicht handelt es sich bei Cashewkernen übrigens nicht um Nüsse, sondern um die Kerne von Steinobst. Sie enthalten eine Vielzahl von wertvollen Nährstoffen. Wie andere Nüsse stehen sie unter den pflanzlichen Eiweißlieferanten mit über 15 Gramm Eiweiß pro 100 Gramm gleich nach den Hülsenfrüchten an zweiter Stelle, weshalb sie auch in der veganen Ernährung eine wichtige Rolle spielen. Vor allem ist mit Tryptophan eine Aminosäure enthalten, die im Körper zum Glückshormon Serotonin umgewandelt werden kann, das entspannend und schlaffördernd wirkt. Die ungesättigten Fettsäuren, wie etwa die enthaltene Linolsäure, wirken sich positiv auf das Herz-Kreislauf-System und die Blutfettwerte aus. Darüber hinaus liefern Cashewkerne B-Vitamine sowie Vitamin A und E. Sie sind wichtig für Nerven, gesunde Haut und Augen. Mineralstoffe wie Magnesium, Calcium und Eisen unterstützen die Funktion von Nervensystem und Muskulatur, sorgen für starke Knochen und Zähne und fördern die Blutbildung.
Aufgrund ihrer Nährstoffvielfalt sind Cashewkerne eine wertvolle Bereicherung des Speiseplans – am besten natürlich ohne den Zusatz von Salz oder Zucker. Dank ihres milden Geschmacks passen die Kerne eigentlich in jedes Gericht: Als Topping veredeln sie Salate, Risotti, Pastasaucen, Gemüseeintöpfe sowie Süßspeisen.
So gesund und schmackhaft Cashewkerne auch sind: Es gibt gute Gründe, beim Kauf der Kerne genau hinzuschauen, denn Ernte und Verarbeitung sind nicht nur aufwendig und mühsam, sondern verlaufen auch oft unter sehr schlechten, oft menschenunwürdigen Arbeitsbedingungen. Auch der Schutz vor dem giftigen Cashewschalenöl ist oft unzureichend. Dieses natürliche Harz in der Schale führt bei Kontakt zu schweren Hautschäden oder bei Einatmung der Röstdämpfe zu Schleimhautverätzungen. Aus diesen Gründen gänzlich auf Cashewkerne zu verzichten ist allerdings auch keine Lösung. Viele Familien in den Anbauländern, die unter dem Existenzminimum leben, sind dringend auf diese Einkünfte angewiesen. Die Produktion von Cashews für den Export kann in diesen Gebieten Landflucht und Hungerkrisen verhindern. Angesichts der problematischen Hintergründe und der schlechten Ökobilanz empfiehlt es sich, Cashewkerne selten, dafür dann aber fair gehandelt und am besten in Bio-Qualität zu kaufen.