Fitnessstudios im Aufwind

von Redaktion

Deutsche wollen fitter sein: Mitgliederzahlen so hoch wie nie

Schwitzen und sich auspowern: Für Millionen Menschen gehört der Gang ins Fitnessstudio zum Alltag. © Klose/dpa

Düsseldorf – Deutschlands Fitnessstudios haben so viele Mitglieder wie noch nie. Die Fitness- und Gesundheitsanlagen zählten im vergangenen Jahr 11,71 Millionen Mitglieder und damit 3,6 Prozent mehr als 2023, wie aus einer in Düsseldorf vorgestellten Studie des Branchenverbandes DSSV hervorgeht.

Damit wurde der bisherige Höchstwert von 11,66 Millionen im Jahr 2019 übertroffen. Mit der Corona-Pandemie brachen die Mitgliederzahlen ein, 2021 waren es nur noch 9,26 Millionen gewesen. Danach ging es wieder aufwärts – und nun hat die Branche die Corona-Delle wettgemacht.

Als Grund für die höhere Nachfrage nannte der Verband ein stärkeres Gesundheitsbewusstsein. Gesundheit werde als wichtiger begriffen, sagt der Studienautor Ralf Capelan. „Den Menschen wird bewusster, dass Fitnesstraining eine Lösung ist für ein besseres Immunsystem.“ Bei den unterschiedlichen sportlichen Trainingsformen liegen Fitnessstudios laut der Studie mit großem Abstand auf Platz 1. Fußball kommt auf 7,71 Millionen Mitglieder, Turnen auf 5,06 Millionen und Tennis auf 1,49 Millionen.

Der 1. Vorsitzende des Verbandsvorstandes, Thomas Wessinghage, zeigte sich zufrieden: „Die letzten Jahre haben gezeigt, dass die Branche widerstandsfähig ist, dass sie lebt und innovativ ist.“ Man habe aber noch einen weiten Weg vor sich. Mit Blick auf den wachsenden Anteil der Fettleibigen in der Welt forderte er von der Bundespolitik eine nationale Bewegungsoffensive, in der auf die Bedeutung von Fitnesstraining für die Gesundheit hingewiesen wird.

Der Umsatz der mehr als 9000 kommerziell betriebenen Studios in Deutschland kletterte 2024 den Angaben zufolge um sieben Prozent auf 5,82 Milliarden Euro. In der Branche sind fast 160 000 Menschen beschäftigt. Knapp 30 Prozent der Anlagen gehören zu Ketten, der Rest sind inhabergeführte Einzelstudios oder sogenannte Special-Interest-Standorte, zu denen auch Yogastudios oder Studios mit Stromstöße-Muskelstimulierung (EMS) gehören.

Studienautor Capelan sieht noch reichlich Luft nach oben für die Branche. In Deutschland sind bislang 13,8 Prozent der Bevölkerung Mitglied in einem Fitnessstudio, im internationalen Vergleich ist dieser Wert niedrig: In den USA liegt er den Angaben zufolge bei 25 Prozent, und in Skandinavien gehen die Werte in Richtung 20 Prozent. Die Situation in den unterschiedlichen Staaten sei zwar schwierig miteinander vergleichbar. Dennoch ist für den Branchenexperten klar: Das Interesse der Bundesbürger, in einem Studio ins Schwitzen zu kommen und etwas für die Gesundheit zu tun, werde weiter steigen.

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