Sparen beim Girokonto

von Redaktion

Girokonten mit kostenloser Kontoführung sind mittlerweile sehr beliebt. Die gibt es meist nur online. © IMAGO

Viele Banken erheben sportliche Gebühren für allerlei Dienstleistungen. Der Wettbewerb unter den Geldhäusern aber ist hart, vor allem im Bereich des Online-Bankings. Das bringt Vorteile für Verbraucher. Wir haben zusammengefasst, wie das geht.

■ Modellwechsel

Wer als junger Mensch zu einer Volks- und Raiffeisenbank (VR-Bank) oder der örtlichen Sparkasse geht, landet nach dem kostenlosen Schülerkonto meist automatisch bei einem Filialkonto mit relativ niedriger monatlicher Grundgebühr. Die Mehrzahl der Kunden bleibt über viele Jahre in diesem Modell, auch wenn sich das Zahlungsverhalten mittlerweile gründlich geändert hat. Wer nun seine Bankgeschäfte überwiegend übers Internet abwickelt, ist mit einem günstigeren Onlinekonto viel besser bedient. Und wer kaum noch bar zahlt, vermeidet durch einen Wechsel zum etwas teureren Komfortkonto zum Monatspreis zwischen acht und zehn Euro jene 50 Cent, die jedes Mal beim Zahlen mit der Girocard fällig werden.

■ Sparen mit Premium

Es gibt nicht wenige – vor allem ältere – Bankkunden, denen Internetbanking ein Graus ist und die auch nichts mit den eigentlich sehr praktischen Banking-Apps der VR-Banken oder Sparkassen anfangen können oder wollen. Und wenn diese Herrschaften dann noch rüstig sind, könnte das auf den ersten Blick teuerste Kontomodell mit der Bezeichnung „Premium“ für sie die ideale Lösung sein. Im Monatspreis zwischen zwölf und 20 Euro sind meist alle Dinge enthalten, die ihnen wichtig sind. Sie können Überweisungen händisch ausfüllen und am Bankschalter abgeben – ohne Zusatzkosten. Bargeld gibt es gebührenfrei auch am Schalter. Und die Änderung von Daueraufträgen durch das Bankpersonal verursacht auch keine Zusatzkosten.

■ Bonus Versicherungen

Im Premiumpaket ist zudem meist noch eine goldene Kreditkarte enthalten. Wer kein Premiumkonto hat, zahlt dafür knapp 100 Euro im Jahr. Und diese Karte hat es wirklich in sich. Oft kann man auch im Ausland kostenlos Geld abheben. Enthalten ist außerdem ein Paket sinnvoller und wertvoller Reiseversicherungen. Die Reiserücktritts- und Reiseabbruch-Versicherung springt im Krankheitsfall auch dann ein, wenn die gebuchte Urlaubsreise gar nicht mit der Karte bezahlt wurde. Enthalten ist auch eine Auslandsreise-Krankenversicherung. Diese dürfte vor allem für Leute interessant sein, die mehrmals im Jahr im Ausland Urlaub machen und so keine Versicherung separat abschließen müssen. Es kommt noch etwas hinzu: Diese Versicherung kennt keine Altersbegrenzung. Das ist besonders attraktiv für Menschen über 65 Jahre, die aufgrund ihres Alters oft gar keine Police mehr bekommen oder nur zu einem deutlich höheren Preis.

■ Bankwechsel

Wer den Kontakt zu einer Bank vor Ort braucht und mit seinem Geldhaus unzufrieden ist, sollte schauen, ob es einen Wettbewerber mit günstigeren Konditionen in der Nähe gibt. Das könnte eine Sparda- oder PSD-Bank sein. Oder eine Targo- oder Commerzbank. Schließlich gibt es bundesweit auch noch ein Dutzend Sparkassen und VR-Banken, die weiterhin auf eine monatliche Grundgebühr verzichten. Dazu gehören zum Beispiel die Bezirkssparkasse Reichenau, die Volksbank Brawo oder die Frankfurter Sparkasse, die aber einen monatlichen Geldeingang von 5000 Euro fordert.

■ Direktbanken

Viele Direktbanken – also reine Online-Geldinstitute – bieten Konten zu geringen oder gar keinen Gebühren. Das ist aber oft an Bedingungen geknüpft. Konnte man früher bedenkenlos ein Onlinekonto bei ING, DKB oder Comdirect eröffnen, muss man heute schon ein bisschen aufpassen. Sonst werden auch hier monatliche Gebühren fällig. Andererseits dürften diese Bedingungen für die Mehrzahl der Verbraucher verkraftbar sein. Die meisten Direktbanken haben mittlerweile einen monatlichen Mindestgeldeingang zwischen 500 und 1000 Euro eingeführt. Wird dieser nicht erreicht, wird eine monatliche Grundgebühr zwischen vier und fünf Euro fällig. Keinen monatlichen Geldeingang verlangen Geldhäuser wie die Deutsche Skatbank oder die Edekabank. Es sind nicht nur die geringeren monatlichen Gebühren, mit denen ING, DKB, Consorsbank und Co. gegenüber vielen VR-Banken oder Sparkassen glänzen. Da Direktbanken keine teuren Filialen unterhalten müssen, ist deren Kostenstruktur viel günstiger als die der Filialbanken. Das ist gut geeignet für online-affine Kunden. Die niedrigeren Kosten geben sie meist an die Kunden in Form von niedrigeren Zinsen bei Ratenkrediten und in der Baufinanzierung weiter. Sie locken zudem neue Kunden oft mit attraktiven Zinsen auf Tagesgeldkonten. Und die kostenlose Bargeldversorgung in der gesamten Eurozone oder darüber hinaus ist von VR-Banken oder Sparkassen einfach nicht zu schlagen.

Weitere Infiormationen

Ein mehrseitiges Dossier zum Thema „Girokonto“ gibt es kostenlos per E-Mail von: ratgeber@biallo.de

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