Gerade im Kleiderschrank sammelt sich vieles an, das eigentlich niemand mehr braucht. Und doch fällt die Trennung von Kleidung oft besonders schwer. © NewAfrica, panthermedia
Wie oft haben wir uns schon vorgenommen, endlich Ordnung zu schaffen? Doch dann türmen sich doch wieder Kleiderstapel auf Stühlen, Papiere auf dem Schreibtisch und Kleinkram in allen Ecken. Ordnung scheint ein ewiger Kampf zu sein. Gunda Borgeest zeigt in ihrem Buch „Ordnung für immer“ im Verlag der Stiftung Warentest, wie Aufräumen geht. Sie beschreibt sechs Grundprinzipien der dauerhaften Ordnung.
Die Grundprinzipien
■ Weniger ist mehr
Eines der wichtigsten Prinzipien für dauerhafte Ordnung ist die Erkenntnis, dass weniger Besitz zu mehr Lebensqualität führt. Dinge nehmen nicht nur physischen Raum ein, sondern auch mentale Energie. Wer sich bewusst von Überflüssigem trennt, gewinnt Klarheit und Freiheit. Dabei geht es nicht um radikalen Minimalismus, sondern darum, nur die Dinge zu behalten, die einen echten Wert haben.
■ Nachhaltig leben
Ordnung beginnt nicht erst beim Aufräumen, sondern bereits beim Einkauf. Wer weniger kauft, muss weniger verstauen und verwalten. Nachhaltigkeit bedeutet, sich genau zu überlegen, ob ein Gegenstand wirklich gebraucht wird. Ein bewussterer Umgang mit Ressourcen führt nicht nur zu weniger Ballast, sondern auch zu einer umweltfreundlicheren Lebensweise.
■ Schönheit und Klarheit
Ordnung ist nicht nur eine Frage der Funktionalität, sondern auch der Ästhetik. Ein aufgeräumtes Zuhause, in dem nur Dinge vorhanden sind, die bewusst ausgewählt wurden, strahlt Ruhe und Harmonie aus. Wer seinen Wohnraum mit Bedacht gestaltet und eine Umgebung schafft, die Freude bereitet, fühlt sich wohler.
■ Luft und Leichtigkeit
Zu viele Dinge engen ein – nicht nur in den Schränken, sondern auch im Kopf. Wer ungenutzte, ungeliebte oder defekte Gegenstände loslässt, spürt oft eine große Erleichterung. Aufräumen ist daher nicht nur ein äußerer, sondern auch ein innerer Prozess. Wer seinen Besitz reduziert, schafft Platz für Neues.
■ Zeit und Muße
Dauerhafte Ordnung entsteht durch ein bewusstes Auseinandersetzen mit den eigenen Bedürfnissen. Der Prozess des Aufräumens sollte nicht als lästige Pflicht empfunden werden, sondern als Gelegenheit, das eigene Leben aktiv zu gestalten. Wer sich Zeit nimmt, alte Dinge loszulassen, wird merken, dass sich dadurch auch neue Freiräume in anderen Lebensbereichen eröffnen.
■ Individualität
Es gibt nicht die eine perfekte Ordnung, die für alle Menschen gleich funktioniert. Jeder hat einen individuellen Ordnungsstil und unterschiedliche Bedürfnisse. Die Kunst besteht darin, ein System zu entwickeln, das sich leicht in den Alltag integrieren lässt und nicht als Einschränkung empfunden wird.
Die ersten Schritte
Der erste Schritt zu einem dauerhaft ordentlichen Zuhause beginnt mit einer bewussten Entscheidung: Was brauche ich wirklich? Viele Dinge besitzen wir nicht, weil wir sie aktiv nutzen, sondern weil sie sich über die Jahre angesammelt haben. Bevor eine echte Grundordnung entstehen kann, gilt es daher, sich von überflüssigem Ballast zu trennen.
Im nächsten Teil
geht es um Strategien, wie man das Aussortieren meistert und sich von Unnötigem trennt.