Vorzieheffekte: Exportzahlen steigen

von Redaktion

Wiesbaden – Die deutschen Exporte haben im Februar deutlich zugelegt. Der Warenwert stieg im Vergleich zum Januar um 1,8 Prozent auf 131,6 Milliarden Euro, wie das Statistische Bundesamt anhand vorläufiger Ergebnisse mitteilte. Demnach legten vor allem die Ausfuhren in die USA zu, dem wichtigsten Abnehmer deutscher Produkte.

In die USA gingen demnach Waren im Wert von 14,2 Milliarden Euro – 8,5 Prozent mehr als im Vormonat. Der Präsident des Bundesverband Großhandel, Außenhandel, Dienstleistungen (BGA), Dirk Jandura, erklärte, „der Aufwind im deutschen Export im Februar ist erfreulich, darf uns aber nicht täuschen.“ Der starke Anstieg der Exporte in die USA belege eindeutig, dass es sich um Vorzieheffekte gehandelt habe: „US-Firmen haben gebunkert, die deutschen Firmen Lieferungen vorgezogen.“

Auch die Importe nach Deutschland nahmen zu, allerdings weniger stark. Insgesamt gab es den vorläufigen Daten nach ein Plus von 0,7 Prozent. Insbesondere aus China, dem bei Weitem wichtigsten Importland für Deutschland, wurde mehr eingeführt (plus 7,1 Prozent). Auch das Wachstum der EU-Importe war mit 2,8 Prozent überdurchschnittlich. Die Einfuhren aus den USA gingen hingegen um 3,9 Prozent zurück.

Der Außenwirtschaftschef der Deutschen Industrie- und Handelskammer, Volker Treier, erklärte, das Exportplus reiche nicht für ein Aufwärtssignal. Außerdem würden die jüngsten internationalen Entwicklungen noch nicht in den Zahlen zum Tragen kommen. „Der Welthandel befindet sich in einem grundlegenden Umbruch, der sich spürbar auf deutsche Unternehmen auswirken wird“, erkärte Treier.

Jandura forderte, alle Maßnahmen zu verstärken, um die EU und Deutschland resilienter zum US-Geschäft aufzustellen. „Deutschland und die EU müssen in der neuen Weltordnung rasch ihre Rolle finden. Nicht nur die asiatischen, sondern auch die afrikanischen Märkte böten erhebliches Potenzial für Wachstum und Geschäfte in der Zukunft.

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