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Große Eier, kleine Eier

von Redaktion

In Rezepten wird meist mit Eiern der Größe M gerechnet. © dpa

Eier gibt es in den Größen S bis XL. Diese Klassifizierung ist nach Gewicht definiert: Ein Ei der Größe S wiegt weniger als 53 Gramm, Größe M wiegt bis 63 Gramm, Größe L bis 73 Gramm, sehr große Eier der Größe XL wiegen über 73 Gramm. Da der Verkaufspreis pro Packung unabhängig von der Gewichtsklasse in der Regel gleich ist, greifen viele gerne zu den größeren Eiern nach dem Motto: hier bekommt man mehr für sein Geld. Die Gründe für die unterschiedlichen Eiergrößen werden nicht hinterfragt.

Die Eiergröße hängt primär vom Alter und von der Hühnerrasse ab. Eier der Größe S stammen fast immer von Junghennen. Je älter ein Huhn wird, desto größere Eier legt es. Außerdem gibt es Unterschiede zwischen verschiedenen Hühnerrassen. Besonders große Eier legen die braunen Hühner, während Zwerghennen, wie der Name schon vermuten lässt, eher kleine Eier legen.

Eier in Übergröße, also XL, produzieren Hennen üblicherweise nur nach der Mauser. Diese würde unter natürlichen Bedingungen nach etwa 12 bis 18 Lebensmonaten einsetzen. In der Massentierhaltung kommt die Mauser damit zeitlich unterschiedlich vor, was zu Unruhe und Kannibalismus unter den Hennen führen kann. Legenhennen werden in diesem Alter dann häufig geschlachtet. Es gibt aber auch die Möglichkeit, sie durch Futter- und Lichtentzug über mehrere Wochen synchron in eine Zwangsmauser zu bringen. Der so ausgelöste Stress versetzt die Körper der Tiere in eine Art Notfallmodus, die Eierproduktion wird unterbrochen und die Hennen verlieren ihre Federn. Werden Licht und Futter dann wieder hochgefahren, bekommen die Hennen neue Federn und beginnen wieder zu legen: und zwar häufig XL-Eier.

Mit Blick auf Umwelt und Tierschutz sollten Eier deshalb maßvoll genossen werden. Für mehr Tierwohl kauft man am besten Eier aus Bio- oder Freilandhaltung. Sie sind zu erkennen an der 0 bzw. 1 auf dem Erzeugerstempel direkt auf dem Ei. Das Augenmerk sollte dabei nicht nur auf sehr große Eier gelegt werden.

Rezepte für Kuchen und Torten werden meist mit Eiern der Größe M angegeben. Wenn man stattdessen Eier der Größe L verwendet, ist das bei einem Omelette nur von Vorteil, bei Gebäcken kann das Backergebnis aber abweichen. Bei der Verwendung von mehreren Eiern darf man bei der Größe L deshalb ein Ei weniger verwenden.

Auch beim Frühstücksei ist die Eiergröße von Einfluss. Ein weich gekochtes Ei der Größe M benötigt in kochendem Wasser vier bis fünf Minuten. Für ein hartes Ei werden neun bis zehn Minuten veranschlagt. Bei kleineren Eiern muss man dagegen etwa eine Minute abziehen, bei größeren Eiern diese Minute zugeben. Wurde das Ei im Kühlschrank gelagert, kann es außerdem bis zu einer Minute länger dauern im Vergleich zum zimmerwarmen.

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