Vorsicht beim Online-Buchen

von Redaktion

Damit Urlaubsträume auch Realität werden, muss man bei der Buchung allerlei beachten. © Mariakray, panthermedia

Ostern, Pfingsten und dann die Sommerferien: In den kommenden Monaten stehen gleich eine ganze Reihe an potenziellen Reiseterminen an. Bei der Buchung setzt mittlerweile die Mehrheit auf das Internet: Bei 63 Prozent aller Urlaubsreisen wurde ausschließlich digital gebucht, so der Verband Internet Reisebetriebe (VIR). Doch die Online-Buchung birgt auch Risiken. Denn im Internet sind betrügerische Angebote oft nur einen Klick entfernt. Und auch, wer grundsätzlich einen seriösen Anbieter gewählt hat, sollte genau hinschauen: So hat etwa die Stiftung Warentest im vorigen Jahr 15 Online-Reiseportale getestet. Die Experten haben dabei unter anderem die Fairness der Vertragsbedingungen, die Qualität der Beratung und an Hand von mehreren Modell-Reisen den Preis unter die Lupe genommen. Das Ergebnis: Nur drei der 15 Anbieter schnitten dabei gut ab. Große Unterschiede gab es auch bei den Preisen. Wer also bei der Online-Buchung nicht das Risiko eingehen will, dass die Urlaubsfreuden hinterher getrübt sind, sollte schon vor und bei der Buchung einige Punkte beherzigen.

■ Bewertungen

Das erste Risiko lauert bereits vor der Buchung: die Bewertungen anderer Kunden. Dass diese tatsächlich von echten Reisenden stammen, die auch vor Ort waren und die Unterkunft oder den Anbieter aufgrund eigener Erfahrung bewertet haben, ist nicht garantiert. Positive Bewertungen können vom Anbieter selbst initiiert sein, negative Bewertungen von der Konkurrenz. Auch hochgeladene Fotos sind kein sicherer Garant für eine echte Bewertung. Denn Fotos lassen sich mittlerweile mit wenig Aufwand fälschen, mit Bildbearbeitungsprogrammen ansprechender gestalten oder mit einem KI-Generator wie ChatGPT gleich selbst generieren.

■ Vertragspartner

Viele Kunden sind sich bei einer Online-Buchung zudem nicht im Klaren darüber, wer eigentlich ihr Vertragspartner ist. Sie starten mit ihrer Urlaubssuche zum Beispiel ein Vergleichsportal, landen von dort aus auf einer Buchungsplattform und buchen darüber einen Flug oder eine Unterkunft. Das Europäische Verbraucherzentrum weist daher darauf hin, dass der Betreiber des Buchungsportals nur bei Problemen in Zusammenhang mit dem Buchungsprozess verantwortlich und Ansprechpartner ist. Stimme hingegen etwas mit der gebuchten Leistung, also der Unterkunft oder dem Flug nicht, sei der Vertragspartner für diese Leistung, etwa die Airline oder der Vermieter, verantwortlich.

■ Zeitdruck

Online-Buchungsportale bauen gerne Druck auf. Da leuchtet ein Hinweis auf, laut dem angeblich nur noch ein Apartment dieser Größenordnung in dem gewünschten Zeitraum verfügbar ist. Oder es wird darauf hingewiesen, wie viele andere Nutzer dieses Hotelzimmer in den vergangenen Tagen angesehen oder bereits gebucht haben. Wer gerade auf der Suche ist, soll mit diesen Tricks zu einem möglichst schnellen Buchungsabschluss bewogen werden. Gerade deshalb gilt es, Ruhe zu bewahren. Interessenten sollten sich immer ausreichend Zeit nehmen, die wichtigsten Merkmale des Angebots zu checken – und auch die Vertragsbedingungen in Ruhe zu studieren.

■ Preisanstieg

Wer über Tage oder Wochen hinweg immer wieder eine bestimmte Unterkunft aufruft, kann mitunter folgendes Phänomen erleben: Der Preis steigt bei jedem Aufruf. Nicht immer ist hier die Ursache, dass der Preis auch für alle anderen Nutzer ansteigt. Wer den Browser schließt und die Cookies löscht – das geht meistens in den Einstellungen – oder mit einem anderen Gerät auf die Seite zugreift, wird oftmals feststellen, dass dann wieder der Preis vom Anfang auftaucht. Manche Browser haben einen Inkognito- oder Privat-Modus, der sich gut dafür einsetzen lässt. Auch unterschiedliche Preise für die Buchung via Computer oder Smartphone können vorkommen. Hier lohnt sich also ein Vergleich. Im besten Fall weisen Anbieter darauf hin, dass ein bestimmter angezeigter Preis beispielsweise nur für die Buchung via Smartphone gilt.

■ Gesamtkosten

Wie viel kostet die Buchung insgesamt? Kosten für Zusatzleistungen, zum Beispiel für Reiserücktrittsversicherungen, dürfen nicht vorausgewählt sein. Reisende müssen die Versicherung selbst anklicken, wenn sie diese dazubuchen wollen. Doch nicht immer halten sich alle Anbieter daran. Im Buchungsprozess, insbesondere vor der Bezahlung, sollte man daher immer ganz genau darauf achten, welche Posten zu welchen Preisen sich im Warenkorb befinden.

■ Betrug

Die Verbraucherzentralen warnen zudem seit dem vergangenen Jahr vor einer Betrugsmasche, die bei einzelnen Kunden der bekannten Plattform Booking auftrat. Demnach wurden die Kunden nach einer Buchung von der – angeblichen – Unterkunft angeschrieben und aufgefordert, ihre Zahlungsdaten noch einmal anzugeben. Doch die verlinkte Seite, auf der die Daten angegeben werden sollen, gehöre weder zu der Plattform noch zur Unterkunft, sondern sei ein Versuch, die Bank- oder Zahlungskartendaten der Kunden abzugreifen und zu missbrauchen. Die mutmaßliche Ursache: Betrüger verschaffen sich Zugriff auf die Konten der Unterkunftsanbieter und geben sich dann gegenüber den Kunden als Betreiber der Unterkunft aus. Die betrügerischen Nachrichten seien sowohl direkt nach der Buchung als auch mit mehreren Wochen Abstand versandt worden.

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