Ein Elektrogrill ist schnell einsatzbereit und eignet sich perfekt für Grillen ohne Vorheizen. © PantherMedia
Wenn der Duft von Grillwürstchen über den Balkon zieht, hat der Sommer für viele endlich begonnen. Doch statt Holzkohle oder Gas heißt es bei immer mehr Grillbegeisterten inzwischen: Stecker rein und losgrillen. Doch halten die Geräte, was sie versprechen? Stiftung Warentest hat neun Modelle getestet („test”-Heft 05/2025).
■ Vier Geräte sind „gut“
Elektrogrills eignen sich ideal für Balkon und Terrasse – besonders dort, wo offenes Feuer nicht erlaubt ist. Von 140 bis 799 Euro reicht die Preisspanne im aktuellen Test der Stiftung Warentest. Die erfreuliche Nachricht: Sechs von neun getesteten Geräten erhielten das Qualitätsurteil „gut“. Testsieger wurden gleich vier Modelle.
■ Testsieger
Am besten grillte der Ninja Woodfire Pro Connect Electric BBQ (351 Euro), der zusätzlich smoken, backen und heißluftfrittieren kann. Der Weber Lumin Compact Stand (499 Euro) überzeugte mit besonders hohen Temperaturen. Der Weber Pulse 1000 (799 Euro) zeigte sich beim Aufbau, der Handhabung und Haltbarkeit am stärksten – ist allerdings das teuerste Gerät im Test. Wer sparen will, bekommt mit dem Campingaz Attitude 2Go Electric (269 Euro) einen guten Grill zu einem vergleichsweise niedrigen Preis. Alle vier Modelle erhielten das test-Qualitätsurteil „gut” (2,2).
■ Preistipp
Ein Elektrogrill muss aber nicht mehrere hundert Euro kosten, um gute Ergebnisse zu liefern. Der Cloer Barbecue-Grill 6789 (149 Euro) und der Severin PG 8541 (140 Euro) erhielten ebenfalls die Note „gut“. Beide überzeugten mit schneller Aufheizzeit, geringem Stromverbrauch und durchdachtem Design. Besonders positiv: Die Stromkosten pro Grillrunde liegen hier bei nur rund 20 bis 22 Cent. Auch die Umwelteigenschaften stimmen – das macht beide Geräte zu Preis-Leistungs-Tipps. Einziger Haken: Bei Severin und dem Steba VG 350 BIG fehlt ein klappbarer Deckel, der das Wenden des Grillguts komfortabler machen würde. Wer damit leben kann, spart bares Geld – und grillt trotzdem gut.
■ Testverlierer
Abgeschlagen am anderen Ende der Testskala steht der Tepro Abington Elektro für 199 Euro – mit der Note „ausreichend” (4,0). Der Grill braucht lange zum Aufheizen, gart Fleisch und Gemüse ungleichmäßig, raucht stark und zeigte sogar Rostansätze. Zudem ist der Temperaturregler falsch beschriftet – das ist nicht nur ärgerlich, sondern auch potenziell gefährlich.
Auch der WMF Profi Plus Urban Master Grill (540 Euro) enttäuschte trotz vieler Zusatzfunktionen wie Backofen und Bratenthermometer. Seine Grillleistung war nur mäßig, die Reinigung mühsam, die Hitzeverteilung ungleichmäßig. Ergebnis: „befriedigend” (2,6) – genau wie der Steba (149 Euro), der immerhin mit einer großen Grillfläche punktete.
■ So gelingt der Grillabend
Wer mit dem Elektrogrill richtig durchstarten will, sollte ein paar Dinge beachten: Da E-Grills weniger Power haben als Gas- oder Kohlegrills, empfiehlt es sich, Gemüse vorzublanchieren und Fleisch oder Fisch rechtzeitig aus dem Kühlschrank zu nehmen – kaltes Grillgut kühlt die Grillfläche zu stark ab. Zum Angrillen wird die Haube am besten offen gelassen, um das Thermostat zum Nachheizen zu animieren; nach dem ersten Wenden sollte der Deckel geschlossen bleiben. Für die Reinigung eignen sich Stahlwolle oder Messingbürsten.
Auf dem Balkon ist Grillen übrigens nicht immer uneingeschränkt erlaubt. Grundsätzlich darf gegrillt werden – es sei denn, die Hausordnung verbietet es. Wie oft, ist allerdings Auslegungssache: Gerichte sahen in der Vergangenheit etwa drei Grillabende im Jahr oder einen pro Monat als vertretbar an.
■ Für Wenig- oder Vielgriller
Wer regelmäßig für Familie oder Freunde grillt, ist mit einem hochwertigeren Elektrogrill gut beraten – allen voran dem Ninja, der alle Grillaufgaben souverän meistert. Für gelegentliches Grillvergnügen auf dem Balkon reicht jedoch auch ein günstiges Modell wie der Severin oder Cloer vollkommen.