Der Weg zur Praxis müssen offen sein. © Soeren Stache, dpa
Die Verbraucherzentralen warnen vor einem generellen Verlagern von Terminbuchungen bei Arztpraxen zu kommerziellen Internet-Anbietern. Der Gesundheitsexperte des Bundesverbands, Thomas Moormann, sagte, mit Buchungsportalen könne man flexibel Termine vereinbaren, auch wenn die Praxis gerade geschlossen oder telefonisch nicht erreichbar sei. Problematisch werde es aber, wenn Patienten gezwungen seien, kommerzielle Portale zu nutzen, um überhaupt an Arzttermine zu kommen.
„Der Zugang zur ärztlichen Versorgung muss frei von wirtschaftlichen Interessen bleiben“, sagte Moormann. „Wir fordern die neue Bundesregierung auf, Mindeststandards für kommerzielle Terminportale festzulegen und für nicht-kommerzielle Alternativen zu sorgen.“ So sollten Praxen verpflichtet werden, insbesondere Terminbuchungen per Telefon anzubieten. Zudem sollten die Terminservicestellen der Kassenärztlichen Vereinigungen mit der Hotline 116 117 zu einem flächendeckend funktionierenden Angebot ausgebaut werden.
Für Buchungsplattformen fordern die Verbraucherschützer weitere Vorgaben. Patienten sollten etwa kein Kundenkonto eröffnen müssen. Laut einer Umfrage gab die Hälfte der Befragten an, dass eine Terminvereinbarung per Telefon grundsätzlich nicht möglich oder die Praxis telefonisch nicht erreichbar war.