Der Plan für den Blackout

von Redaktion

Ein tragbarer Stromgenerator kann den wichtigsten Energiebedarf decken, etwa für Handy und Licht. Wichtig sind auch Konserven und Wasser. © Franziska Gabbert/dpa

12,2 Minuten ohne Strom: das war der Durchschnittswert pro Verbraucher in Deutschland im Jahr 2022. Dieser Zahl des Bundesamts für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK) zufolge ist Stromausfall in Deutschland also im Normalfall kein häufiges Problem. Und trotzdem lohnt sich die Vorbereitung auf den Blackout.

■ Diese Probleme drohen

Ist der Strom für längere Zeit weg, funktionieren viele alltägliche Dinge nicht mehr. Zum Beispiel: Die Leitungswasserversorgung und damit auch die Toilettenspülung. Schlimmstenfalls ist noch genug Wasser für einmal Spülen im Kasten. Mobilfunk und Festnetz. Ja, das Smartphone hat eine Batterie und das Mobilfunknetz stellenweise eine Notstromversorgung. Beides hält aber nur für eine begrenzte Zeit. Auch das Festnetztelefon wird nach kurzer Zeit nicht mehr funktionieren. Geldautomaten und Supermarktkassen funktionieren nicht mehr. Die Bargeldversorgung und Einkäufe sind so nicht mehr möglich. Die Treibstoffpumpen von Tankstellen laufen ebenfalls mit Strom. Der öffentliche Nah- und Fernverkehr könnte in Teilen ausfallen. Im Winter könnte die Heizung ausfallen, wenn kein Strom mehr für die Umwälzpumpe zur Verfügung steht.

■ Notfallvorrat

Was also tun, damit man ohne Strom nicht auf dem Trockenen und in der Kälte sitzt – und dabei noch Hunger hat? Das BBK rät zum Anlegen eines Notfallvorrats. Der hilft nicht nur bei Stromausfall, sondern auch in anderen Katastrophenfällen und sollte unter anderem diese Dinge beinhalten: Ein Wasservorrat zum Trinken, Zähneputzen und mehr. Das BBK empfiehlt eine Menge von mindestens 1,5 Litern pro Tag und Erwachsenem. Wer kochen will, plant einen halben Liter mehr ein. Fruchtsäfte und andere Getränke gehen natürlich auch. Beschaffen Sie haltbare Lebensmittel, die sich auch mit wenig Aufwand zubereiten lassen. Besonders gut lagern lassen sich etwa Trockenfrüchte, Nüsse, Zwieback, Müsliriegel oder eben Konserven. Denken Sie gegebenenfalls an ausreichend Babynahrung. Ein Campingkocher mit Gaskartusche oder ein Gasgrill mit Kochfläche helfen beim Aufwärmen von Speisen oder beim Kochen von Reis, Nudeln oder Kartoffeln. Mit Gas oder Kohle betriebene Kochgeräte nie in Innenräumen benutzen. Es besteht Vergiftungsgefahr. Man braucht auch Bargeld für Einkäufe und Licht. Campinglampen – ob mit Gas oder Batterien betrieben – sorgen für Orientierung und mehr Wohlbefinden in der Dunkelheit. Eine kurbelbetriebene Taschenlampe macht Sie von Batterien unabhängig. Mit einem batteriebetriebenen Radio können Sie Notfallinformationen empfangen. Sie haben ein Auto? Dann haben Sie auch ein Radio mit Batteriebetrieb. Wichtig sind auch Pflaster, Wunddesinfektion, Verbandsmaterial und alle notwendigen Medikamente. Weitere Informationen zum Zusammenstellen eines ausreichenden Notfallvorrats gibt das BBK im Netz. Das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft bietet einen Vorratskalkulator im Netz an. Er hilft beim Ermitteln der nötigen Mengen. Wichtig: Einmal angelegt, muss er regelmäßig aufgefrischt werden.

■ Hier gibt es Hilfe

Informieren Sie sich bei Ihrer Kommune nach Anlaufstellen für den Notfall. Das können etwa Feuerwachen oder das Rathaus sein. Dort gibt es dann im Ernstfall Informationen oder Hilfsangebote. Diese sollte man auch hilfsbedürftigen Angehörigen und Freunden anbieten. Dabei sollte man auch einplanen, dass Angehörige möglicherweise selbst versorgt werden müssen.

■ Brandgefahr

Jeder Stromausfall hat auch mal ein Ende. Ein großes Risiko dann: Brandgefahr durch den unkontrollierten Betrieb elektrischer Geräte. Man sollte also darauf achten, dass leistungsstarke, heiße Geräte ausgesteckt sind.

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