WOCHENMARKT

Das macht guten Honig aus

von Redaktion

Bienen sammeln meist Nektar an Blüten und verarbeiten ihn zu Honig. © IMAGO/Silas Stein

Kaum wird es wärmer, fliegen sie wieder – die Bienen. Im Obstgarten, auf dem Balkon oder auf der Blumenwiese, überall kann man ihrem Summen wieder lauschen und ihnen dabei zusehen, wie sie fleißig Honig produzieren. Für ein Glas Honig legt ein Bienenvolk rund 120 000 km zurück, was etwa einer dreifachen Erdumrundung entspricht. Sie besuchen Millionen von Blüten, sammeln Nektar oder – bei Waldhonig – Honigtau. Honigtau sind süße Ausscheidungen von Blattläusen auf Nadelbäumen. Den Unterschied kann man schmecken: Blütenhonig ist meist hell und mild, Waldhonig dunkler, kräftiger, malzig. Das Honigsortiment ist groß, von Akazie über Lindenblüte bis Tannenwald. Die Geschmäcker sind so vielseitig, wie die Flora in der Umgebung der Bienenstöcke.

Honig ist in Deutschland ein sehr beliebtes Lebensmittel. Mit 1,1 Kilogramm pro Person essen wir weltweit am meisten Honig. Etwa 42 Prozent des Honigs, den wir hierzulande verzehren, stammt auch aus Deutschland; 58 Prozent werden importiert. Nach Deutschland wird überwiegend Honig aus der Ukraine, Argentinien, Mexico und Rumänien und anders als in anderen europäischen Ländern, weniger aus China – dem größten Honigproduzenten weltweit – eingeführt.

Der Honigverordnung zufolge dürfen Honig keine anderen Stoffe als Honig zugesetzt sein. Dennoch ist Honig eins der meistgefälschten Lebensmittel weltweit. Vor allem Honig aus Drittländern ist gestreckt oder gefälscht – etwa mit Zucker- oder Reissirup.

Aber ein Blick aufs Etikett lohnt sich, denn spätestens ab Mitte nächsten Jahres muss die Herkunft des Honigs auf dem Etikett angegeben werden. Noch ist lediglich die Angabe aus „EU- und Nicht-EU-Ländern“ verpflichtend, was nur wenig Aufschluss über die tatsächliche Herkunft gibt. Wer deutschen oder sogar regionalen Honig kauft, kann sich relativ sicher sein, dass es sich um „echten“, nicht gestreckten Honig handelt. Die Adresse des Imkers auf dem Etikett ist quasi ein extra Qualitätsversprechen, denn immerhin steht der Imker mit seinem Namen für den Honig, zudem unterstützt man die Bestäubung in der Region und das Imkerhandwerk. Belohnt wird man nicht selten mit einem besonders guten Honiggeschmack.

Ein wichtiger Hinweis zum Schluss: Bevor Honiggläser entsorgt werden, sollten sie gründlich gespült werden. Denn es besteht die nicht zu unterschätzende Gefahr, dass sich in den Honiggläsern Sporen eines Bakteriums befinden, die die sogenannte Amerikanische Faulbrut (AFB) auslösen. Das Sammeln von Honigresten aus Altglas kann so für den Nachwuchs der Bienenvölker lebensbedrohlich werden. Für Menschen und erwachsene Honigbienen ist der Erreger unbedenklich.

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