Aktionäre kritisieren SAP: Opportunismus
Walldorf – Angesichts der Politik von US-Präsident Donald Trump hat der Softwareriese SAP die Förderung des Frauenanteils im Konzern gestoppt – und wird dafür von Aktionären kritisiert. Sicherlich minimiere SAP mit dieser Kurskorrektur kurzfristige Risiken für das wichtige Geschäft in den USA, sagte die Bundesgeschäftsführerin der Deutschen Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz, Christiane Hölz, auf der SAP-Hauptversammlung. „Aber wer Vielfalt opfert, verliert nicht nur Talente, sondern auch und vor allem Glaubwürdigkeit. Vielfalt ist ein Wettbewerbsvorteil“. Markus Dufner vom Dachverband der Kritischen Aktionärinnen und Aktionäre warf den Walldorfern Opportunismus vor.
Zoll-Einigung hilft Shein und Temu kaum
Washington – Auch nach der vorübergehenden Entspannung im Handelsstreit erschwert Donald Trump chinesischen Online-Händlern wie Temu und Shein weiter das Geschäft in den USA. Sie profitierten bis vor Kurzem davon, dass Warenlieferungen mit einem Wert unter 800 Dollar von Zöllen ausgenommen waren. Seit Anfang Mai wurde dafür aber ein Zoll von 120 Prozent fällig – bei einer Mindestabgabe von 100 Dollar pro Paket. Jetzt senkte US-Präsident Trump den Zollsatz zwar auf 54 Prozent – aber die Mindestabgabe von 100 Dollar bleibt.
Sixt bleibt trotz Umsatzschub vorsichtig
München – Beim Autovermieter Sixt laufen die Geschäfte gut. Im ersten Quartal kletterte der Umsatz um zehn Prozent auf 858,1 Millionen Euro. Wie auch im ersten Quartal 2024 verbuchte Sixt einen Nettoverlust, der allerdings mit minus 12,6 Millionen Euro erheblich kleiner ausfiel als ein Jahr zuvor (minus 23 Millionen). Das Hauptgeschäft machen Autovermieter im Sommer. Das Unternehmen bestätigte seine Prognose von fünf bis zehn Prozent Umsatzwachstum in diesem Jahr. Allerdings verweist Sixt auf unsichere Zeiten.
Adnoc-Konzern darf Covestro ganz schlucken
Leverkusen – Der Ölkonzern Adnoc aus den Vereinigten Arabischen Emiraten darf nach Entscheidung der europäischen Wettbewerbshüter den Chemiekonzern Covestro ganz übernehmen. Es gebe „keinen Anlass zu wettbewerbsrechtlichen Bedenken“, teilte die EU-Kommission mit. Covestro ist eine Abspaltung des Bayer-Konzerns.
Nissan schließt sieben Werke
Tokio – Der japanische Autohersteller Nissan hat in seinem abgelaufenen Geschäftsjahr einen Milliardenverlust verzeichnet. Bis Ende März machte der Konzern unter dem Strich 671 Milliarden Yen (knapp 4,1 Milliarden Euro) Verlust. Das hoch verschuldete Unternehmen plant nun den Abbau von 15 Prozent seiner weltweiten Arbeitskräfte und will bis zum Jahr 2027 sieben seiner insgesamt 17 Werke schließen. 20 000 Stellen sollen wegfallen.