Wer ein teures Elektro-Fahrrad besitzt, sollte über eine Versicherung nachdenken. © Hase, dpa
Allein 2024 wurden bundesweit 245 868 gestohlene Fahrräder gemeldet. Nur etwa jeden zehnten Diebstahl konnte die Polizei aufklären, berichtet „Stiftung Warentest Finanzen“ in der neuesten Ausgabe (Heft 6/2025). Eine Versicherung kann den Schaden ersetzen.
Doch welche für wen die richtige ist, hängt von verschiedenen Faktoren ab. Etwa vom Wert des Fahrrads. Fahre ich nur gelegentlich oder täglich? Wo wohne ich? Wer in einem Ort mit niedriger Diebstahlquote lebt und ein Rad mit geringem Wert hat, kommt vielleicht auch ganz ohne Versicherung klar. Die Stiftung Warentest unterscheidet drei Typen.
Typ 1
Ein Fahrrad über die Hausratversicherung abzusichern ist nur dann empfehlenswert, wenn der Radler ohnehin schon eine hat oder eine braucht. Denn das bequeme Mitversichern hat seine Tücken: Hausratsversicherungen leisten meist maximal bis zu einer vereinbarten Summe von meistens 1000 oder 1500 Euro, für ein teures Elektrofahrrad reicht das nicht. Versichert sind immer alle Fahrräder im Haushalt. Werden mehrere gleichzeitig geklaut, zähle das als nur ein Schaden. Und: Der Versicherer darf nach jedem Schaden die Police kündigen, also auch nach einem Fahrraddiebstahl. Auf diese Weise könnte der gesamte Hausratschutz verloren gehen.
Typ 2
Eine separate Fahrradversicherung ist sinnvoll für hochwertige Fahrräder oder E-Bikes. Wichtigste Kriterien: Neuwertentschädigung über mehrere Jahre – für das Rad und alle Einzelteile und keine komplizierten Sicherheitsauflagen. Damit meinen die Tester, dass ein einfaches Fahrradschloss für die Sicherung ausreicht und das Rad nicht fest an einem Ständer oder Pfahl angeschlossen sein muss.
Typ 3
Eine Fahrradversicherung mit zusätzlichem Kaskoschutz, die je nach Tarif auch etwa bei Stürzen, Vandalismus und sogar Verschleiß einspringen kann, aber natürlich auch etwas mehr kostet. Als Faustregel rät die Stiftung, bei einem Radwert ab 3000 Euro und täglicher oder sportlicher Nutzung oder bei langem Toureneinsatz darüber nachzudenken. Manche inkludieren auch Schutzbrief-Leistungen bei Pannen oder Unfällen – etwa Übernahme von Bahn- oder Taxi-Kosten.
„Stiftung Warentest Finanzen“ hat insgesamt 119 Tarife von 44 Versicherern unter die Lupe genommen, die mindestens Diebstahl absichern. Allein 36 Tarife schneiden „sehr gut“ ab. Etwa bei den reinen Diebstahlversicherungen reichen die Urteile von „sehr gut“ (5 mal), „gut“ (7) und „befriedigend“ (8) bis „ausreichend“ (3).
Mit „sehr gut“ wurden die jeweils „Diebstahl-Schutz“ genannten Tarife von Huk Coburg, Huk24 und VRK bewertet. Das gleiche Urteil bekamen Signal Iduna „Fahrrad-Diebstahl (Paket S)“ und Andsafe „Diebstahl, Schutzbrief“. Der Tarif „Fahrrad-Diebstahl (Paket S)“ der Signal Iduna etwa ist in Städten mit hohem Risiko – im Test Berlin und Göttingen – genauso preiswert wie in der Stadt Remscheid mit Niedrigrisiko. Bezogen etwa auf ein Trekkingrad für 1500 Euro kostet die Police hier jährlich je 32 Euro. Für ein rund 6000 Euro teures E-Lastenrad kostet die Police 50 Euro, für ein E-Cityrad (3000 Euro) sind es je 38 Euro.
Der Tarif „Diebstahl-Schutz“ der Huk24 ist im Niedrigrisikogebiet Remscheid für das Trekkingrad sehr günstig (25 Euro), dafür wiederum in den genannten Klau-Hochburgen teuer (37 Euro in Göttingen, 101 Euro in Berlin).
Bei den getesteten Kaskoversicherungen erhalten allein 31 Policen das Urteil „sehr gut“. Auch hier starten Angebote je nach Stadt und versichertem Rad bei 32 Euro und reichen bis hin zu 655 Euro für das E-Lastenfahrrad in Berlin.