Unternehmen wollen weniger Berichtspflichten. © IMAGO
Vor den anstehenden Entscheidungen in Brüssel macht die deutsche Wirtschaft weiter Druck zur Lockerung der EU-Lieferkettenrichtlinie. Die Pflicht für Unternehmen zur Überwachung ihrer Lieferanten solle nur für direkte Zulieferer außerhalb der EU gelten und nicht für die gesamte Lieferkette, heißt es in einer Erklärung von neun Spitzenverbänden, über die das Nachrichtenportal Politico (Montag) berichtet. Es sei nicht nachvollziehbar, warum „im gemeinsamen Binnenmarkt mit seinen hohen Standards neue Sorgfaltspflichten eingeführt werden sollten“. Unter anderem mache dies den bürokratischen Aufwand für kleine und mittlere Unternehmen zu groß: „Die Wirtschaft erwartet pragmatische Gesetze, die mit verhältnismäßigem Aufwand rechtssicher zu erfüllen sind.“ Sollte die Richtlinie nicht komplett wegfallen, brauche es zumindest eine „dringende Vereinfachung der Sorgfaltspflichten“, so die Verbände weiter. Neben der Lieferkettenrichtlinie kritisieren sie auch die Berichterstattungspflichten zur Nachhaltigkeit, die Regelungen zu CO2-Grenzausgleichszahlungen und Vorschriften gegen die Entwaldung.