So bleibt die Wohnung kühl

von Redaktion

Dauerzugluft verträgt nicht jeder. Außerdem kosten Ventilatoren Strom. Andere Tipps gegen die Hitze kosten nichts – oder helfen sogar sparen. © obs/lbs west

Offene Fenster, geschlossene Vorhänge, Ventilatoren: Es gibt viele Tipps und Tricks, damit die eigene Wohnung in den Sommermonaten einigermaßen kühl bleibt. Wer keine Klimaanlage hat, muss kreativ werden. Doch wie schafft man es, die Hitze draußen zu halten? Hier ein paar Tipps.

■ Richtig lüften

„Fenster auf, Luft rein“ – klingt logisch, ist aber bei sommerlicher Hitze ein Fehler. Wer tagsüber lüftet, wenn es draußen heißer ist als drinnen, heizt seine Wohnung nur noch weiter auf. Besser ist es, nur dann zu lüften, wenn die Sonne weg ist. Idealerweise also früh am Morgen und spät Abends, rät Energieberaterin Inse Ewen von der Verbraucherzentrale. Dabei sollten möglichst viele Fenster gleichzeitig geöffnet werden, um einen Luftzug durch die Wohnung zu erzeugen. Diese Querlüftung sorgt dafür, dass sich die frische Luft schnell verteilt. Tagsüber bleiben Fenster und Türen möglichst geschlossen.

■ Vorhänge zu

Ein oft unterschätzter Hitzeschutz sind Rollos, Jalousien und Vorhänge. Hier ist es besonders effektiv, wenn eine Beschattung von außen möglich ist, also mit Rollläden, Fensterläden, Sonnenschutzfolien oder Markisen, erklärt die Verbraucherzentrale. Innenliegende Vorhänge helfen zwar auch etwas, reichen aber bei starker Sonneneinstrahlung nicht aus. Besonders effektiv ist die Kombination aus geschlossenen Fenstern und gutem Sonnenschutz. Auch auf dem Balkon oder der Terrasse helfen Sonnensegel oder Schirme, die Hitze draußen zu halten.

■ Ventilatoren

Ventilatoren können im Sommer Gold wert sein – zumindest bis zu einer Raumtemperatur von etwa 35 Grad. Dann aber verlieren sie ihre Wirkung, denn die Luft, die sie bewegen, ist schlicht zu warm. Der kühlende Effekt entsteht nämlich nur dadurch, dass der Luftzug den Schweiß auf der Haut verdunsten lässt, erklärt das Bundesinstitut für öffentliche Gesundheit (BIÖG). Ein Trick, um die Wirkung zu verstärken: eine Schüssel mit Eiswasser vor dem Gerät platzieren. Die Luft fühlt sich dadurch kühler an. Ein Dauerbetrieb ist allerdings auch nicht ratsam: Der Ventilator erzeugt durch den verbrauchten Strom dann selbst Wärme. Außerdem verträgt nicht jeder einen Dauerluftzug.

■ Elektrogeräte aus

Jeder eingeschaltete Fernseher, jede Kaffeemaschine oder Stereoanlage produziert zusätzliche Wärme, was an Hitzetagen niemand braucht. Es ist deshalb ratsam, alle nicht benötigten Geräte auszuschalten und den Stecker zu ziehen, da viele Geräte selbst im Standby-Betrieb noch Wärme erzeugen, so das BIÖG. Auch Lichtquellen tragen zur Wärme bei, also nicht notwendige Lampen ausschalten.

■ Teppiche raus

Teppiche speichern Wärme. Angenehm im Winter, im Sommer aber unerwünscht. Wer sie im Sommer einrollt, sorgt für ein kühleres Raumgefühl. So erklärt es sich auch, dass in vielen südlichen Ländern gar keine Teppiche verwendet werden, so die Verbraucherzentrale.

■ Kühl schlafen

Oft leidet der Schlaf besonders unter der Hitze. Ideal ist ein Schlafzimmer, das tagsüber abgedunkelt wurde und gut durchgelüftet ist. Falls das nicht gelingt, ist es ratsam, den Schlafplatz übergangsweise in den kühlsten Raum der Wohnung zu verlegen. Außerdem kann leichte Bettwäsche aus Baumwolle oder Leinen helfen. Oder wie man es aus dem Urlaub in Italien kennt: einfach nur ein Baumwolltuch anstatt einer Daunendecke. Ein ungewöhnlich wirkender, aber effektiver Trick: Die Bettlaken oder den Schlafanzug abends kurz in einer Tüte ins Gefrierfach legen. Auch eine mit kaltem Wasser gefüllte Wärmflasche oder ein feuchtes Tuch auf Stirn oder Unterarmen kann beim Einschlafen helfen.

■ Für Erfrischung sorgen

Nasse und ausgewrungene Tücher haben, wenn sie vor die Fenster oder auf einem Wäscheständer im Zimmer aufgehängt werden, einen kühlenden Effekt. Beim Trocknen wird der Luft Wärme entzogen, erklärt Ökotest. Ähnlich funktioniert auch der Flaschen-Trick, der aktuell im Internet kursiert. Hierfür soll eine 1,5 Liter Flasche Wasser über Nacht eingefroren werden (nicht bis zum Rand füllen, da sich das Wasser beim Gefrieren ausdehnt), um dann tagsüber auf einen möglichst hohen Punkt in der Wohnung gestellt zu werden, etwa auf einen Schrank. Durch das Schmelzen des Eises entsteht Verdunstungskälte, was wiederum die Raumtemperatur absinken lässt. Der Flaschentrick ist freilich von begrenzter Dauer, sowohl zeitlich als auch räumlich.

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