Klein und praktisch: Der Pinguino von De`Longhi.
Einzigartig: Die Midea Portasplit.
Der knappe Testsieger von Daikin.
Gerade Dachgeschosswohnungen werden heiß. Klimageräte können Linderung verschaffen. Dabei lässt sich sparen.
Klimageräte können die aktuelle Hitzewelle erträglich machen. Neben fest installierten und effizienten Split-Geräten gibt es die mobilen Monoblöcke, die allerdings ziemliche Stromfresser sind. Dazu hat es eine vielversprechende Mischform auf den Markt geschafft. Die Stiftung Warentest hat das aktuelle Angebot auf Herz und Nieren geprüft. Wir zeigen, welcher Kauf sich im Rekordsommer lohnt.
■ Fest verbaut und stark
Der Klassiker sind Splitgeräte, also Anlagen mit einem Außen- und einem Innenteil. Die sind jeweils mit einem Kühlmittelschlauch miteinander verbunden. Laut „Warentest“ sind es zwar die leistungsstärksten und effizientesten Geräte. Dafür brauchen sie immer einen Wanddurchbruch, müssen also von einem Profi installiert werden. Das kostet und braucht die Erlaubnis des Vermieters, beziehungsweise der Eigentümergemeinschaft. In einem aktuellen Test für das Juni-Heft haben die Warentester in der 3,5-Kilowatt-Klasse für große Räume zwei Sieger gekürt: Das FTXM35M + RXM35A Prefera von Daikin (1900 Euro) und das AR12CXCAAWKNEU + AR12TXCAAWKXEU von Samsung (1420 Euro).
Beide Geräte haben die Gesamtnote 2,2 bekommen. Sie kühlen „gut“, schaffen es also schnell, den Testraum von 35 auf 25 Grad abzukühlen. Beide sind auch Effizienzsieger im Test. Über 15 Jahre braucht die Daikin-Anlage hochgerechnet 1260 Euro an Strom, das Samsung-Gerät 1320 Euro.
Preis-Leistungs-Sieger ist aber die LG H12S1P Dualcool für einen mittleren Preis von 1030 Euro. Die etwas höheren Stromkosten von 1440 Euro auf 15 Jahre beeinträchtigen die Ersparnis etwas. Das LG-Gerät ist mit „2,4“ nur unwesentlich schlechter bewertet als die beiden Testsieger.
Für kleine Räume kann eine 2,5-kW-Anlage reichen. Hier sticht die CLC8001i-W 25 E + CLC8001i 25 E von Bosch. Sie ist die effizienteste Anlage im Test und braucht auf 15 Jahre nur 780 Euro an Strom.
■ Mobil aber hungrig
Eine beliebte Gattung sind die sogenannten Monoblöcke. Sie vereinen Außen- und Innenteil in einem Gerät. Die Abwärme wird mit einem Schlauch durch einen Fensterschlauch geleitet. Das macht sie gerade für Mietwohnungen attraktiv, weil es keinen Durchbruch braucht. Bei der Stiftung Warentest sind diese Gerät wegen ihrer schlechten Effizienz in Ungnade gefallen. Laut Warentest brauchten sie im Test etwa sieben Mal mehr Strom als festinstallierte Split-Geräte. Weil kein Monoblock über die Note 3,8 hinauskam, wurden sie zuletzt 2020 getestet. Laut dem Portal „Testbericht.de“ aber überzeugen sowohl der „Pinguino PAC EM90 Silent“ von De‘Longhi (ab rund 460 Euro) und der Eco Friendly Pro mobil von Midea Eco Friendly Pro mobil (ab rund 480 Euro) in ihrer Produktklasse derzeit am meisten.
■ Effizient und flexibel
Eine Neuheit ist das Portasplit von Midea. Im Gegensatz zu klassischen Split-Geräten braucht es keinen Durchbruch: Das nur elf Kilo leichte Außenteil wird außen montiert (oder auf den Balkon gestellt) und über einen 2,5 cm dicken Schlauch mit dem Kühlgerät im Inneren verbunden. Der Schlauch wird über ein gekipptes Fenster gelegt und der Spalt über ein Gewebe mit Reißverschluss abgedichtet. Das sei auch für Laien leicht zu bewerkstelligen, urteilen die Tester. Für das Gerät wird ein moderater Kaufpreis von 999 Euro aufgerufen. Die „gute“ Kühlleistung verlangt aber rund 1740 Euro an Stromkosten über 15 Jahre. Das Gerät ist einfach nicht so effizient wie eine fest installierte Anlage. Wer das Gerät selten braucht, hat hier aber eine kostengünstige Alternative. Die Midea ist die einzige ihrer Art im Warentest. Insgesamt kommt sie auf eine Bewertung von 3,3.
■ Heizen
Alle Klimageräte können auch heizen. Das verbraucht aber meist ein Vielfaches an Strom. Ob sich das lohnt, hängt von den Kosten der Alternative ab. Sogar die effizienten Testsieger brauchen auf 15 Jahre zum Heizen 4920 Euro an Strom (Daikin), beziehungsweise 4680 Euro (Samsung).
■ Stromkosten senken
Solarstrom und Klimaanlagen sind eine hervorragende Kombination. Denn wenn es heiß ist, scheint meist auch die Sonne. Wer also eine PV-Anlage oder ein Balkonkraftwerk hat, kann die Mittagshitze mit sehr günstigem Strom lindern. Das funktioniert auch für reine Netzstromkunden: Wer einen dynamischen Stromtarif auswählt, bezahlt immer die aktuellen Großhandelspreise. Und an heißen Sommertagen rauschen die Preise wegen der Sonnenstromschwemme nachmittags meist in den Keller. Allerdings muss man sich gut ausrechnen, ob man das Klimagerät so oft nutzt, dass sich das lohnt. Denn abends, wenn alle Haushalte kochen, sind die Preise meist hoch. Ein Vorteil: Alle Geräte lassen sich per App steuern und sind damit theoretisch auch von unterwegs ansteuerbar.
Wer darüber hinaus Kosten sparen will, muss taktisch vorgehen. Dazu gehört: Tagsüber Jalousien und Rollläden herunterzulassen und nur in der Nacht lüften.MAS