Beim Steigen gleichen die Spritpreise einer schnellen Rakete, beim Sinken einer langsamen Feder. Was der ADAC immer wieder beklagt, benennt nun auch das Bundeskartellamt. „Die Preisentwicklungen nach Absinken des Rohölpreises zu Beginn des zweiten Quartals wie auch nach dessen Anstieg ab Mitte Juni im Zuge der politischen Eskalation in Nahost könnten Beispiele für den sogenannten Rocket-and-Feather-Effekt sein“, heißt es in einer aktuellen Auswertung der Behörde.
Dieses Phänomen – wörtlich übersetzt Rakete-und-Feder-Effekt – gibt es auch an anderen Stellen der Wirtschaft. Es beschreibt, dass bei steigenden Kosten die Verkaufspreise schnell angepasst werden, um die eigenen Margen zu schützen, sinkende Kosten dagegen nur langsam an die Kunden weitergegeben werden, insbesondere wenn die Konkurrenz sich auch zurückhält. Auch innerhalb der einzelnen Tage beobachtet das Kartellamt starke Schwankungen der Spritpreise. Im Schnitt änderten sie sich an Tankstellen im zweiten Quartal 22 Mal pro Tag. Zuletzt hatte es eine Debatte darum gegeben, ob es den Kunden dadurch unmöglich gemacht wird, die günstigste Tankstelle zu identifizieren und rechtzeitig aufzusuchen.