Bitcoin erreicht Rekordhoch

von Redaktion

New York – Der Bitcoin setzt seine Rekordjagd mit rasantem Tempo fort. Am Morgen stieg der Kurs der ältesten und bekanntesten Digitalwährung auf der Handelsplattform Bitstamp im frühen Handel bis auf 118 426 US-Dollar und übersprang damit die nächste Tausender-Marke innerhalb weniger Stunden.

Am Donnerstag hatte der Bitcoin im späten Handel noch weniger als 114 000 Dollar gekostet. Im Wochenverlauf legte der Bitcoin um rund 10 000 Dollar oder etwas mehr als acht Prozent zu und knüpfte damit an seinen Höhenflug seit der Wahl von Donald Trump zum neuen US-Präsidenten im November 2024 an.

Seit diesem Zeitpunkt kletterte die Bitcoin-Notierung um rund drei Viertel nach oben. Trump gilt als Förderer von Kryptowährungen. Die Marktkapitalisierung aller Bitcoins liegt inzwischen bei knapp 2,4 Billionen Dollar.

Die Hoffnung auf weitere Entspannungssignale im schwelenden Handelsstreit, die Zuflüsse in börsengehandelte Bitcoin-Fonds (Exchange Traded Funds) und ein kryptofreundliches regulatorisches Umfeld in den Vereinigten Staaten sorgten für eine Goldgräberstimmung am Markt, schrieb Marktexperte Timo Emden von Emden Research.

Grundsätzlich sind Bitcoin riskante, extrem schwankungsanfällige Anlagen, die ähnlich wie Gold keinen intrinsischen Wert in Form von Zinsen und Dividenden bieten.

Wer Bitcoin kaufen will, kann das über mehrere Wege tun, erklärt Emden: „Über eine Krypto-Börse kann man in der Regel Bitcoin bereits ab einem kleinen Mindestbetrag und damit in kleinen Stückelungen kaufen.“ Will man die Coins selbst verwahren, benötigt man dafür ein eigenes „Wallet“ und einen sogenannten „Private Key“, also den Zahlenschlüssel, den man sicher speichern muss.

Eine Alternative seien sogenannte ETNs: „Das sind Inhaberschuldverschreibungen auf Bitcoin. Man kauft die Bitcoins also über einen Intermediär.“ Die Bitcoin-ETNs könne man meist sehr einfach mit einem normalen Aktiendepot kaufen. Sie haben aber zwei Nachteile: „Zum einen entstehen laufende Kosten, weil der Anbieter etwas verdienen möchte. Zum anderen besteht ein Emittentenrisiko: Wird der Anbieter zahlungsunfähig, droht ein Verlust des eingesetzten Kapitals.

In den USA sind seit Anfang 2024 auch Bitcoin-ETF zugelassen. Die sind aber nach europäischem Verständnis eine Mogelpackung: „In der EU muss ein ETF mehrere Bestandteile haben, um das Risiko zu streuen. Das tut ein Bitcoin-ETF nicht.“ Er biete aber Privatanlegern und institutionellen Anlegern in den USA einfacheren Zugang zu Bitcoin. Allerdings nur dort.

Ob der Bitcoin nach seinem Rekordhoch weiter steigt? „Charttechnisch schreit vieles nach einer Abkühlung“, sagt Emden. „Es kann Sinn machen, sich das erst mal von der Seitenlinie anzuschauen.“ MAS

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