Bauherren haften für alle Schäden, die von einer Baustelle ausgehen. © Sebastian Gollnow/dpa
Wer die Sanierung oder den Bau eines Eigenheims plant, sollte seinen aktuellen Versicherungsschutz überprüfen. Denn Arbeiten am Haus bringen zusätzliche Risiken mit sich, die unbedingt abgedeckt werden sollten. Ein Gerüst an der Fassade, aufgerissene Gräben rund um das Gebäude, provisorische Fenster und Haustüren – das Risiko, dass jemand zu Schaden kommt oder unbefugt einsteigt, ist hoch. Je nach Umfang der Arbeiten kann daher der Abschluss zusätzlicher Versicherungen oder die Anpassung bestehender Policen notwendig sein. Welche Sie auf dem Schirm haben sollten:
„Bauherren haften für alle Schäden, die vom Bauwerk und dem Baugrundstück ausgehen“, sagt Meike Voß vom Bund der Versicherten. Verletzen sich Besucher oder der Paketbote, muss der Bauherr für daraus entstehende Schäden aufkommen.
„Immer häufiger haben Eigentümer eine Privathaftpflichtversicherung, die auch Bauvorhaben einschließt“, sagt Voß. In der Regel deckt diese aber nur kleinere Projekte mit einer Bausumme von bis zu 100 000 Euro ab.
„Wer größere Sanierungsmaßnahmen plant, sollte zusätzlich eine Bauherren-Haftpflichtversicherung abschließen“, so Voß. Sie rät, auf Nummer sicher zu gehen. Denn: Wenn die Bausumme die in der vorhandenen Privathaftpflichtversicherung versicherte Summe übersteigt, entfällt der Versicherungsschutz für das Bauvorhaben oftmals komplett.
„Die Wohngebäudeversicherung gehört zur Grundausstattung jedes Immobilienbesitzers“, sagt Karsten Radder, Spezialist für Versicherung beim Finanzdienstleister Dr. Klein. Sie greift bei Schäden durch Blitz, Feuer, Sturm, Leitungswasser und Hagel, aber auch – je nach Vertrag – bei Elementarschäden wie Überschwemmungen oder Starkregen. Bevor mit der Sanierung des Gebäudes begonnen wird, sollten Bauherren ihre Versicherungsgesellschaft detailliert über das Projekt informieren. „Ist das Haus während der Sanierung zeitweise unbewohnt, sind sie sogar vertraglich dazu verpflichtet“, so der Experte.
Bauherren sollten ihrer Versicherung auch mitteilen, wenn sich durch die Sanierung der Wert des Hauses erhöht hat. Oder wenn die Wohnfläche größer geworden ist, etwa durch einen Dachausbau. „Dann dürfte die Prämie zwar teurer werden, aber im Schadenfall ist das Haus dann ausreichend versichert“, sagt Roland Stecher von der Verbraucherzentrale.