Konto sollte nicht mehr als 60 Euro kosten

von Redaktion

Die Erreichbarkeit von Filialen und Automaten spielt für viele eine große Rolle. © dpa

Kartenzahlungen, Überweisungen und Lastschriften: Im alltäglichen Zahlungsverkehr geht kaum etwas ohne das Girokonto. Aber wie teuer darf es sein? Die Zeitschrift „Stiftung Warentest Finanzen“ (Ausgabe 9/2025) ist dieser Frage auf den Grund gegangen – und stellt zuallererst fest: Im Vergleich zum Vorjahr haben die Anbieter nicht an der Preisschraube gedreht.

Mehr als 700 Angebote von 182 Banken und Sparkassen haben die Tester unter die Lupe genommen. Denn: Viele Finanzinstitute haben nicht nur ein Kontenmodell, sondern mehrere. Das soll gezielter unterschiedliche Kunden und deren Bedürfnisse ansprechen. Und trotzdem halten die Tester viele der Angebote für zu teuer – der Schnitt liegt bei 125 Euro Kontoführungsgebühr pro Jahr.

Die Grenze des Vertretbaren liegt der „Stiftung Warentest Finanzen“ zufolge aber bei nur 60 Euro. Mehr Gebühren sollte ein gutes Girokonto pro Jahr nicht aufwerfen. Unterhalb dieses Betrags bleiben für Verbraucherinnen und Verbraucher aber lediglich 66 Angebote übrig. 54 der Konten sind kostenpflichtig, reißen die 60 Euro pro Jahr aber nicht. 12 weitere sind sogar komplett kostenfrei –- ganz ohne Bedingungen, inklusive Karte und Überweisung.

Wer glaubt, zu viel zu zahlen, muss nicht unbedingt die Bank wechseln. Was sich stattdessen anbietet: zunächst bei der Bank nachzufragen, ob es auch ein günstigeres Kontenmodell gibt, das die individuellen Bedürfnisse erfüllt. Andernfalls kann es sich zum Beispiel lohnen, den Kontenvergleich (https://kontenvergleich.bafin.de/de) der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (Bafin) zu bemühen. Dort lassen sich die Angebote sämtlicher Kreditinstitute komfortabel miteinander vergleichen.

Gut zu wissen: In der Praxis ist ein Kontowechsel weniger aufwendig, als es zunächst klingt. Denn Banken und Sparkassen sind gesetzlich dazu verpflichtet, beim Kontoumzug mitzuhelfen, erklärt der Bundesverband deutscher Banken. So muss etwa die aufnehmende Bank sämtliche Daueraufträge zum neuen Konto umziehen, wenn ein Kunde das wünscht. Zudem muss das neue Kreditinstitut Verbraucher dabei unterstützen, regelmäßige Zahlungspartner wie Vermieter oder Energieversorger über den Kontowechsel zu informieren, etwa indem es Musterschreiben bereitstellt.

Aber: Die Kosten eines Girokontos sollten nicht alleiniger Faktor für einen Kontowechsel sein. Auch die Erreichbarkeit eines Instituts zählt – also ob etwa Filialen, der persönliche Ansprechpartner und Geldautomaten in der Nähe sind. Zudem sollten Kunden prüfen, wie es um den Service einer Bank bestellt ist, ob etwa verschiedene Arten von Zahlungskarten im Angebot enthalten sind und wie es um die Gebühren steht, wenn eine Ersatzkarte notwendig wird.

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