Kaffeekapseln sind etwa doppelt so teuer wie Filterkaffee. © Garry, Smarterpix
Kaffee ist in den vergangenen Monaten richtig teuer geworden. Das macht sich auch bei Kaffeekapseln bemerkbar. Um rund 12 Prozent hat der Preis in einem Jahr angezogen. Da suchen viele Kapselmaschinen-Liebhaber Alternativen zur teuren Markenware – mit guten Aussichten, wie die Stiftung Warentest berichtet. Mit günstigen Handelsmarken können Kaffeetrinker, die auf das Nespresso-System setzen, bis zu 60 Prozent sparen. Bei vier Tassen am Tag macht das bis zu 500 Euro im Jahr aus, so die Tester im aktuellen September-Heft.
Sieger
15 Kaffeekapsel-Produkte für sechs Systeme wurden getestet, dazu zwei Kaffeekugel-Systeme. Zehn schnitten „gut“ ab, fünf „befriedigend“ und zwei „ausreichend“. Testsieger wurden die Kapseln von Edeka Gut & Günstig für 19 Cent je Kapsel gefolgt vom Platzhirschen Nespresso, der mit 51 Cent rund dreimal so teuer war. Ebenfalls gut schnitten die Biokaffee-Kapseln von Earlybird Coffee für 30 Cent ab. Gut und besonders günstig waren die Kapseln von Lidl zu 17 Cent und die von Aldi Süd Barissimo für 20 Cent.
Abzüge
In konkurrierenden Systemen ist die Auswahl geringer. Hier schnitten nur die Produkte von Tchibo Cafissimo und die Original CoffeeB-Kaffeekugeln gut ab. Andere enttäuschten vor allem, weil die Kapseln besonders ressourcenverschwendend waren. Zum Beispiel die von Lavazza, Nescafé, Tassimo und Netto Marken-Discount. Sie alle ließen sich nicht oder nur teilweise recyceln.
Folgekosten
Wer sich für eine Kapselmaschinen entscheidet, sollte die Folgekosten bedenken, raten die Tester. Denn nicht für jede Maschine gibt es günstige Kapseln von Drittanbietern.
Geschmack
Kapseln tendieren zum Einheitsbrei: Sie schmeckten fast alle mehr oder weniger gleich, stellten die Tester fest. Positiv ausgedrückt: Es gab auch kaum Fehlnoten. Einige Kapseln fielen dennoch mit einem guten Zusammenspiel von Bitternoten und Fruchtigkeit auf: Edeka, Lavazza, Nescafé, Nespresso und Starbucks. Am wenigsten schmeckte das Produkt von Netto, das hier „befriedigend“ abschnitt.
Nachteile
Kaffeekapseln haben generell zwei Nachteile: sie sind in etwa doppelt so teuer wie Filterkaffee und sie haben eine schlechte Umweltbilanz. An Letzterem zumindest arbeiten die Hersteller. Laut den Testern sind hier Alukapseln im Vorteil (Edeka, Jacobs, Nespresso und Starbucks), weil die zuverlässig sortiert werden können. Ihre Recyclingfähigkeit liegt den Experten zufolge bei 84 bis 94 Prozent. Dazu müssen die Kapseln in den gelben Sack oder die gelbe Tonne. Nur die kapsellosen Kugeln für das CoffeeB-System dürfen in den Biomüll.