Gold als Geldanlage

von Redaktion

Da Gold keine Zinsen abwirft, sollte es lediglich als Beimischung ins Depot. Experten raten in der Regel zu einem Anteil in Höhe von fünf bis zehn Prozent. © Uli Deck, dpa

Gold gilt als krisensichere Geldanlage. Doch die Rolle des Edelmetalls ist komplexer, als sein Glanz vermuten lässt. Gold zahlt keine Zinsen, schwankt im Preis und ersetzt damit keine klassische Sicherheitsanlage wie ein Tagesgeldkonto. Als stabilisierender Baustein im Portfolio kann es dennoch sinnvoll sein. Finanzprofis raten in der Regel zu einer Beimischung von fünf bis zehn Prozent.

■ Anlage mit über 5000 Jahre Historie

Ein Blick in die Geschichte zeigt: Gold hat Inflationen, Währungsreformen und Krisen überlebt. Bis 1971 war der US-Dollar sogar an das Edelmetall gekoppelt. Seitdem wird der Preis frei an den Märkten gebildet und ist von 35 Dollar auf über 3000 Dollar je Unze gestiegen. In Zeiten wie der Ölkrise, der Finanzkrise oder jüngst bei geopolitischen Unsicherheiten schnellte die Nachfrage regelmäßig nach oben. Gold bleibt ein Wert, der weltweit Vertrauen genießt. Vor allem dann, wenn andere Sicherheiten bröckeln.

Dabei ist der Kurs alles andere als konstant. Sein Preis reagiert empfindlich auf äußere Einflüsse. Steigende Zinsen etwa machen Gold im Vergleich unattraktiver. Schwache Realzinsen oder hohe Inflation hingegen lassen den Goldpreis oft steigen. Auch politische Spannungen oder massive Goldkäufe von Zentralbanken treiben die Nachfrage und damit den Kurs. Kurzfristige Ausschläge sind kaum vorhersehbar. Als langfristiger Stabilitätsanker kann Gold im Depot jedoch wertvoll sein.

■ Physisches Gold: Sicherheit mit Tücken

Goldmünzen und -barren gelten als klassische Form der Geldanlage. Der Besitz ist direkt und unabhängig vom Finanzsystem. Doch die Handhabung ist komplexer, als es scheint: Auswahl, Kauf und Lagerung erfordern genaue Planung. Gängig sind Barren ab einer Unze und Anlagemünzen wie Krugerrand oder Maple Leaf. Je größer die Einheit, desto günstiger der Preis pro Gramm. Wichtig: Produkte von Herstellern, die nach den strengen Regeln der London Bullion Market Association (LBMA) zertifiziert sind, sind beim Wiederverkauf meist leichter handelbar.

Kaufen sollte man bei seriösen Goldhändlern. Wichtig sind transparente Preise, sichere Zahlungswege und idealerweise Services wie Lagerung oder Rückkauf. Zu den etablierten Anbietern zählen etwa Degussa, Pro Aurum oder Philoro, die in mehreren deutschen Städten mit eigenen Filialen vertreten sind. Wer lieber online bestellt, findet bei spezialisierten Shops wie GoldSilberShop.de, Anlagegold24 oder Auragentum ein breites Angebot.

Ein steuerlicher Pluspunkt: Wer Gold mindestens ein Jahr hält, kann mögliche Verkaufsgewinne steuerfrei realisieren. Bei kürzerer Haltedauer gelten sie als Spekulationsgeschäft und müssen mit dem persönlichen Einkommensteuersatz versteuert werden.

■ Lagerung nicht unterschätzen

Gold gehört sicher verwahrt. Wer es zu Hause lagert und kein Risiko eingehen will, braucht einen zertifizierten Tresor. Andernfalls greift der Versicherungsschutz meist nicht. Bankschließfächer gelten als sicherere Alternative. Sie sind vor Einbruch, Feuer und Bankpleiten geschützt, verursachen aber laufende Kosten. Die Hausratversicherung deckt Edelmetalle oft nur begrenzt ab – meist liegt die Grenze bei 20 000 Euro oder 20 Prozent der Versicherungssumme. Um böse Überraschungen zu vermeiden, sollte der Versicherungsschutz unbedingt überprüft werden.

■ Alternativen zum Direktkauf

Wer nicht direkt eine größere Menge Gold kaufen möchte, kann über Goldsparpläne regelmäßig kleine Beträge in physisches Gold investieren. Die Anbieter lagern das Edelmetall in Hochsicherheitsdepots, auf Wunsch auch mit Auslieferung.

Flexibler, aber ohne direkten Besitz, sind Gold-ETCs: börsengehandelte Wertpapiere, die den Goldpreis abbilden. Manche Produkte wie Xetra-Gold oder EUWAX Gold II gelten steuerlich wie physisches Gold, weil sie eine Auslieferungsoption bieten. Neue Formen der Goldanlage bieten Plattformen wie der liechtensteinische Anbieter wiLLBe. Sie ermöglichen es, physisches Gold direkt digital zu kaufen. Das Gold wird im Hintergrund erworben und sicher verwahrt. Per App lässt sich Gold damit ins eigene Portfolio integrieren.

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