Linsen: auch für die schnelle Küche

von Redaktion

Linsen werden immer beliebter. © Larissa Veronesi/Imago

Linsen sind vielseitig, reich an Ballast- und Mineralstoffen und dazu optimale pflanzliche Eiweißlieferanten. Trotzdem haben sie mit einigen Vorurteilen zu kämpfen. Linsen schmecken langweilig, ist eines davon – es ist aber kaum nachvollziehbar: Ob gutbürgerlich-deutsch, mediterran, arabisch, fernöstlich oder mexikanisch, so gut wie jede Länderküche kennt köstliche Rezepte mit Linsen. Bei dieser Auswahl sollte eigentlich für jeden Geschmack etwas zu finden sein. Linsen brauchen zu viel Zeit beim Kochen und sind schwer verdaulich, lauten andere gängige Klischees. Das trifft ein Stück weit auf die Tellerlinsen zu. Die großen, braunen Linsen mit dem nussig-erdigen Geschmack kennt man aus deftigen Eintöpfen oder klassischer Linsensuppe. Möchte man mit Tellerlinsen kochen, weicht man sie am besten über Nacht in der dreifachen Menge Wasser ein. Dann sind sie beim Garen in etwa 30 bis 45 Minuten weich. Zum Kochen empfiehlt es sich, frisches Wasser zu verwenden. Das macht die Tellerlinsen bekömmlicher, da ein Teil der schwer verdaulichen Inhaltsstoffe der Linsen ins Einweichwasser übergehen. Kräuter und Gewürze wie Thymian, Majoran, Fenchelsamen oder Ingwer machen Linsen besser verdaulich.

Rote und gelbe Linsen dagegen sind geschält und dadurch besser verträglich, da ein Teil der blähenden Inhaltsstoffe dadurch entfernt wird. Sie eignen sich als „Einsteigerlinsen“ auch gut für Menschen, die bislang eher ballaststoffarm essen. Das Schälen verkürzt zudem die Kochzeit – nach 10 bis 15 Minuten sind rote und gelbe Linsen gar. Da sie beim Kochen so weich werden, dass sie zerfallen, verwendet man sie vor allem für cremige Zubereitungen wie Currys, Püree, Aufstriche oder Suppen.

Sollen die Linsen nach dem Kochen ihre Form behalten, etwa für einen Linsensalat, sind Berg- und Belugalinsen eine gute Alternative zu Tellerlinsen. Sie sind etwas kleiner und dadurch auch ohne Einweichen nach 15 bis 20 Minuten Kochzeit gar. Die kleinen, tiefschwarzen Belugalinsen gelten wegen ihres leicht maronenartigen Aromas als Feinschmeckersorte.

Da Linsen seit einigen Jahren immer beliebter werden, findet man im Handel mittlerweile etliche weitere Linsenspezialitäten, z.B. die grün-bläulich gesprenkelten Puy-Linsen aus der französischen Auvergne mit ihrem nussigen Aroma. Und auch die Schwäbische-Alblinse wurde wiederbelebt: in den 1980er Jahren waren diese historischen Linsen quasi verschwunden – verdrängt durch ertragreichere Sorten.

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