Riester-Kündigung kostet

von Redaktion

Mit Riester wollten Millionen Menschen fürs Alter vorsorgen. Viele wurden von niedrigen Renditen enttäuscht. © Imago

Die Riester-Rente sollte einer breiten Bevölkerungsschicht die private Altersvorsorge sichern. Doch die Verträge gelten als wenig lukrativ – weil sie nur in sehr sichere Anlagen investieren dürfen. Was also tun?

Wie rentabel sind Riesterverträge?

Die ernüchternde Antwort: Riesterverträge kommen oft nicht mal mit der Inflation mit, hat Finanztest festgestellt. „Die meisten der noch besparten Verträge haben aufgrund der Kombination aus niedrigem Garantiezins, Beitragsgarantie und hohen Kosten ohnehin wenig Chance auf eine hohe Rendite. Das Guthaben vermehrt sich zwar nominal, aber damit eben nur auf dem Papier“, heißt es seitens Finanztipp.

Lohnt sich riestern noch?

„Wegen der speziellen Förderung eignet sich Riestern nur noch für Alleinerziehende und Familien mit geringem Einkommen und mehreren Kindern“, heißt es seitens des Verbraucherportals Finanztip. „Denn nur, wenn der Staat den Großteil der Einzahlungen übernimmt, lohnt sich ein Neuabschluss.“ Das eigene Kapital würde sich in einem Riester-Vertrag aufgrund der Beitragsgarantie kaum vermehren, heißt es seitens der Experten. Statt einer Riester-Rente rät Finanztip Geringverdienern und Menschen mit mehreren Kindern eher zum Riester-Fondssparplan, genauer die Uniprofirente Select von Union Investment. Denn bei den Fondsparplänen seien die Kosten niedriger.

Sollte man den Riestervertrag kündigen?

Das sollte man laut Finanztip vermeiden, wenn es nicht unbedingt sein muss: „Die Riester-Rente sollten Sie nicht überstürzt kündigen, da Sie nur einen Teil des Guthabens ausgezahlt bekommen. Abgezogen wird die gesamte staatliche Förderung, also Zulagen und Steuervorteile, die Sie erhalten haben.“ Neben der Rückerstattung müsse man bei einer Kündigung auch die Abschlusskosten, Fondskosten und Verwaltungsgebühren obendrauf rechnen. Damit sind die Beiträge nicht mehr garantiert, sondern würden geschmälert. Finanztip rät deshalb, den Riestervertrag nur zu kündigen, wenn man das Geld wirklich braucht und nicht anders beschaffen kann. Besonders vorsichtig sollte man bei fondsgebundenen Versicherungen sein: Sollte gerade der Aktienmarkt zusammengebrochen sein, könnte es sein, dass man die Rückzahlung von Steuern und Förderung aus eigener Tasche bezahlen muss.

Kann man den Vertrag beitragsfrei stellen?

Laut Finanztip ist es oft sinnvoll, die Beitragsfreistellung zu beantragen. Mit dem freigewordenen Geld kann man etwa am Kapitalmarkt zu günstigeren Konditionen vorsorgen – ohne die bisherigen Förderungen für den Riestervertrag zu verlieren.

Kann man den Vertrag wechseln?

„Den Riester-Vertrag zu wechseln, rechnet sich nur von einer Riester-Rentenversicherung hin zu einem Riester-Fondssparplan“, heißt es von Finanztip. „Der Wechsel hin zu einer Riester-Rentenversicherung ist selten sinnvoll. Denn Sie müssten erneut Abschlusskosten bezahlen“.

Was passiert beim Vertragswechsel?

Das bereits angesparte Guthaben ist geschützt, sagen die Finanzexperten: „Wechseln Sie mit einem Vertragsguthaben, das die Beitragsgarantie übersteigt, ist dieses Übertragsguthaben automatisch Ihr neues Garantieguthaben.“ Gewinne, die man bisher erzielt hast, werden also festgeschrieben. „Die Beitragsgarantie umfasst alle Ihre eingezahlten Beiträge und Zulagen. Das gleiche gilt allerdings auch für Verluste“, so die Finanzexperten.

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