So viel Weide steckt in der Milch

von Redaktion

Manche Milch wird im Laden als „Weidemilch“ verkauft – heißt das also, dass diese Kühe auf der Weide leben? Ganz so eindeutig ist es nicht, informiert die Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen. Es gibt kein Gesetz, das vorschreibt, wie lange Kühe auf der Weide stehen müssen, damit man ihre Milch Weidemilch nennen darf. 2017 hat aber ein Gericht entschieden, dass die Bezeichnung „Weidemilch“ nur dann nicht irreführend ist, wenn die Kühe an mindestens 120 Tagen im Jahr für mindestens sechs Stunden auf der Weide stehen. Die Verbraucherschützer empfehlen, sich an diesen Labels zu orientieren: Das „Pro Weideland“-Label schreibt die 120/6-Regel vor, hat aber darüber hinausgehende Standards: So müssen die Kühe mindestens 2000 Quadratmeter Grünland je Tier Platz haben, sie dürfen auch im restlichen Jahr nie angebunden werden. Das Tierschutzlabel „Für mehr Tierschutz“ mit zwei Sternen schreibt einen Weidegang von April bis Oktober für mindestens sechs Stunden am Tag vor. Grundsätzlich ist aus Sicht der Verbraucherschützer auch Bio-Milch empfehlenswert. Doch sie weisen darauf hin, dass Bio-Milch nicht automatisch Weidemilch ist. Denn laut der EU-Verordnung muss für Bio-Milch lediglich gewährleistet sein, dass die Kühe ständigen Zugang zu Freigelände haben.

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