Rabatte können trügen

von Redaktion

Nicht alles ist am Black Friday supergünstig. Und auch Cyberkriminelle nutzen die Gunst der Stunde. © Mohssen Assanimoghaddam, dpa

Zu den Schnäppchentagen Black Friday und Cyber Monday rechnet der Handelsverband Deutschland (HDE) in diesem Jahr mit einem Umsatzrückgang. Erwartet würden 5,8 Milliarden Euro, das wären zwei Prozent weniger als im Vorjahr, teilte der HDE mit. Zwar wollten laut Umfrage mehr Menschen als im Vorjahr reduzierte Produkte kaufen – ihre Ausgaben gingen aber angesichts der anhaltend schwachen Konsumstimmung zurück.

Diejenigen, die zuschlagen wollen, sollten Vorsicht walten lassen. Jede Menge Geld sparen – „aber nur jetzt!“ In der Hitze des Angebotsgefechts fällt es schwer, einen kühlen Kopf zu bewahren. Der ist aber nötig, um echte von falschen Angeboten zu unterscheiden und herauszufinden, was wirklich günstig ist. Vor allem nicht unter Druck setzen lassen, rät daher der Verbraucherzentrale Bundesverband. Diese Tipps helfen, um an den Tagen der purzelnden Preise gut und sicher zuzuschlagen:

■ Rabatte prüfen

Schauen Sie genau hin: Kostet ein Produkt weniger als die unverbindliche Preisempfehlung des Herstellers, macht das noch keinen fantastischen Sparpreis. Denn kaum ein Händler verlangt den sogenannten UVP. Wird ein angeblich früherer Preis durchgestrichen angezeigt? Hier könnten Anbieter tricksen. Sie sind nämlich verpflichtet, wenn bei einer Ermäßigung auf einen höheren oder bisherigen Preis Bezug genommen wird, auch den niedrigsten Preis der letzten 30 Tage für das Produkt anzugeben. Das ist aber nicht unbedingt der durchgestrichene Betrag, sondern dieser Preis steht vielleicht klein ganz unten.

■ Preise vergleichen

Die Verbraucherschützer raten, mindestens zwei Preissuchmaschinen zu nutzen. Denn die eine beste Suchmaschine gibt es nicht.

■ Digitale Spuren löschen

Was wurde vor ein paar Monaten gekauft, was schon mal gesucht – immer mehr Unternehmen wissen, was ihre potenzielle Kundschaft im Netz treibt. Entsprechend dieser gesammelten Daten werden Angebote und Preise präsentiert. Deshalb sollte man tunlichst so wenig digitale Spuren hinterlassen wie möglich oder sie wenigstens gut verwischen, etwa indem regelmäßig im Browser hinterlegte Cookies gelöscht werden.

■ Fake-Shops erkennen

Wer bei einem Fake-Shop bestellt, zahlt, ohne etwas dafür zu bekommen. Unbekannte Online-Shops sollten Kaufwillige etwa auf Impressum, Handelsregisternummer, Gütesiegel und Bankverbindung prüfen, rät das Landeskriminalamt Niedersachsen. Auch die Bewertungen anderer Kunden können hilfreich sein. Zahlungen sollten nur auf sicheren Webseiten getätigt werden, deren URL mit dem Kürzel „https“ und dem Vorhängeschloss-Symbol beginnt. Zahlungsdaten sollten nicht gespeichert werden. Verbraucher sollten außerdem nicht auf Vorkasse bestellen, denn bei Problemen ist das Geld im schlimmsten Fall weg. Sicherer sind Lastschrift, Kreditkarte und Paypal, bei denen Abbuchungen zurückgeholt werden können.

Ein nützliches Tool ist der Fakeshopfinder (https://www.verbraucherzentrale.de) der Verbraucherzentralen. Dort können Sie den Domainnamen eines Online-Shops eingeben. Nach einem Ampelsystem wird die Website bewertet, entsprechende Fake-Shop-Anzeichen oder aktuelle Warnungen werden aufgelistet.

■ Widerrufsrecht nutzen

Wer sich nach einer Bestellung doch noch anders entscheidet, aber nicht stornieren kann, dem bleibt der Widerruf. Bei einem Onlinekauf kann man in der Regel ohne Angabe von Gründen bis zu 14 Tage widerrufen, nachdem das Produkt geliefert wurde. Achtung: Es könnten Rücksendekosten anfallen. Am besten prüft man die Vorgaben eines Händlers dazu noch vor dem Kauf.

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