Kiwis gibt es auch in Gelb. Dann sind sie milder und haben sogar noch mehr Vitamin C. © smarterpix
Kiwis sind ein junges Obst: Erst vor gut 100 Jahren gelangten einige Exemplare von China nach Neuseeland, wurden dort kultiviert, und nach Ende des Zweiten Weltkriegs erstmals nach Europa exportiert. In Neuseeland bekam die zuvor chinesische Stachelbeere genannte Frucht auch ihren Namen. Pate war der Kiwi, Nationalvogel Neuseelands und mit seinem rundlichen Körperbau und braun-flauschigem Federkleid auch optisch passend für das neue Obst.
Der Exporterfolg der Kiwi lag nicht nur an ihrem frischen süß-säuerlichen Geschmack, sondern auch an ihren guten Transporteigenschaften. Kiwis können unreif geerntet werden, überstehen weite Wege unbeschadet und erlangen schließlich am Ziel ihre Genussreife. Besonders schnell geht das, wenn man sie zu Hause neben Bananen oder Äpfel legt, die das natürliche Reifegas Ethylen absondern.
Kiwis gibt es ganzjährig zu kaufen, jetzt im Winterhalbjahr auch in großer Auswahl aus europäischem Anbau: Italien ist mittlerweile zu einem der weltweit größten Produzenten aufgestiegen. Nach wie vor dominiert die Sorte „Hayward“ mit ihrem kräftig grünen Fruchtfleisch den Handel. Immer größer wird aber auch das Angebot an goldenen Kiwis. Sie haben eine glatte, kaum pelzige Schale. Ihr gelbliches Fruchtfleisch schmeckt süßer und milder. Es enthält sogar noch etwas mehr Vitamin C als grüne Kiwis – beide Sorten zählen zu den Vitamin-C-reichsten Früchten überhaupt. Bereits ein bis zwei Kiwis decken den Tagesbedarf eines Erwachsenen.
Goldene Kiwis sind zudem besser verträglich, da sie weniger Actinidain enthalten als grüne. Dabei handelt es sich um ein eiweißspaltendes Pflanzenzym, das bei empfindlichen Personen beim Verzehr frischer Kiwis ein Brennen im Mund auslösen kann. Actinidain ist auch der Grund, weshalb Kiwis und Milchprodukte schlecht zusammenpassen: die eiweißspaltende Wirkung des Enzyms verursacht einen bitteren Geschmack.
Beim Erhitzen wird das Actinidain zerstört. Kiwi-Marmelade ist deshalb in der Regel gut verträglich und schmeckt auch in Joghurt oder Milchshakes. Wie bei Äpfeln oder Karotten sitzt auch bei Kiwis ein großer Teil der gesundheitsförderlichen Inhaltsstoffe in und direkt unter der Schale. Wer mag, kann sie mitessen, sollte aber auf Bio-Früchte achten und diese gut waschen. Mixt man sie in Fruchtsmoothies, fällt der Schalenanteil kaum auf. Mit Schale isst man auch die Kiwibeeren. Dabei handelt es sich um eine kleinfrüchtige Kiwiart mit einer glatten, grünen oder rötlichen Schale. Die etwa traubengroßen Mini-Kiwi gibt es sogar aus heimischer Ernte zu kaufen, denn die frostfesten Pflanzen gedeihen auch gut im bayerischen Klima.