Milchschokolade sollte cremig und aromatisch sein. © dpa
22 hochwertig aufgemachte Schokoladen im Test. Über die Hälfte schnitt „gut“ ab. Die Preise klafften weit auseinander. © Stiftung Warentest, dpa
Schokolade ist teuer geworden. Die Hauptanbauländer hatten in den vergangenen Jahren Missernten zu verzeichnen, entsprechend wenig Kakao kam auf den Weltmarkt – und entsprechend stiegen auch die Preise. Weil die Hersteller bestimmte Preisschwellen beim Endprodukt nicht überschreiten wollen, oder auch über eine Preiserhöhung hinwegtäuschen wollen, lohnt sich beim Einkauf der Blick auf die Angabe „Preis pro 100 Gramm“, die verpflichtend am Regel stehen muss. Denn namhafte Firmen wie der Milka-Hersteller Mondelez haben ihre Tafeln von 100 auf 90 Gramm verkleinert.
Angesichts der Preise ist es umso wichtiger, dass man für sein Geld wenigstens ein gutes Produkt bekommt. Die Stiftung Warentest hat für das „test“-Heft für Dezember Milchschokolade getestet. Jede zweite verkostete Tafel überzeugte.
Der Test
22 Tafeln Schokolade mit einem Kakaogehalt von 30 bis 45 Prozent haben die Tester sich vorgenommen – 20 Milchschokoladen und zwei vegane Varianten. Getestet wurden vorwiegend hochwertig aufgemachte Produkte. Am stärksten gewichtet wurde der Geschmack (50 Prozent), aber auch auf die Verpackung, evenutell vorhandene Schadstoffe und die Deklaration wurde geachtet.
Die Besten
Für die besten Tafeln Schokolade kann man zwischen 2,19 und zehn Euro ausgeben, je nachdem, ob man sich für die Bio Edel-Vollmilch Schokolade von Rewe (2,19), die Lauenstein Confiserie (7,44) oder Jivara von Valrhona (10 Euro) je 100 Gramm entscheidet. Bei allen war der Geschmack „sehr gut“, das Gesamturteil „gut“. Als Preistipp, also als günstigste unter den vielen guten Schokoladen, empfiehlt die Stiftung Warentest Gold Schatz von Ritter Sport für 1,80 Euro je 100 Gramm.
Enttäuschend
Viel Geld auszugeben ist bei Schokolade keine Qualitätsgarantie. Ausgerechnet zwei besonders teure Produkte enttäuschten im Test. Die Schokolade von Dammenberg (7,99 Euro/100 Gramm) bekam nur die Note „ausreichend“, unter anderem weil statt der ausgeschilderten Vanille ein Ersatzprodukt zum Einsatz kam. Die Käfer Edel Vollmilch (6,90 Euro/100 Gramm) schmeckte den Testern nicht: fade und leicht fettig, so deren Urteil. Auch hier war die Deklaration von Vanille falsch, Gesamtnote: „ausreichend“.
Schadstoffe
Was Keime und Schadstoffe wie Cadmium, Pestizide oder Mineralölrückstände angeht, hat sich seit den letzten Schokoladen-Tests viel verbessert. Die Hersteller haben der Stiftung zufolge mögliche Quellen der Verunreinigung (wie Jutesäcke oder Altpapierverpackungen) identifiziert und ausgeschaltet. Auch die ausgewiesenen Anteile von Milch und Kakao entsprachen in fast allen Fällen der Realität.
Einen Ausreißer gab es: Die vegane Schokolade iChoc Planty Classic war mit Salmonellen belastet. Die Tester meldeten das umgehend an den Hersteller, der das Produkt (Mindesthaltbarkeitsdatum 7/26) sofort vom Markt nahm.
Verpackung
Vorbildlich waren in diesem Punkt die Schokoladen von Dammenberg, Marabou, Milka und Ritter Sport. Leichte Kunststofffolie reicht aus, um die Tafeln sicher zu verpacken. Sie macht nur 1 bis 2 Prozent des Produktgewichts aus. Die geschmacklichen Testsieger übertrieben es hier: beim Produkt der Lauenstein Confiserie machten die Verpackung rekordverdächtige 18 Prozent des Gesamtgewichts aus.
Kalorien
Milchschokolade enthält reichlich Fett und Zucker. Der Kakaoanteil variiert, am Ende kommen aber immer zwischen 523 und 588 Kilokalorien pro 100 Gramm heraus. Schokolade taugt eben nichts zum Abnehmen – aber sie macht glücklich.