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Ein abgespecktes Festessen

von Redaktion

In vielen Familien ist der klassische Braten nicht mehr zeitgemäß – etwa weil einige kein Fleisch mehr essen. © Jan Woitas

Kein Fest ist so traditionsverbunden wie Weihnachten – das gilt auch für das Essen an den Feiertagen. Doch Familien, Wohnorte und Lebenssituationen verändern sich, und so ist es sinnvoll, auch das Menü daran anzupassen. Vereinfachen und entschleunigen sind dabei die Zauberworte, denn stressig ist die „stade“ Zeit oft genug. Trifft man sich in großer Runde, kann zum Beispiel ein Buffet hilfreich sein. Bringen alle etwas mit, muss der Gastgeber weniger vorbereiten und jeder findet etwas, das ihm schmeckt. Ein Weihnachtsbuffet ist auch praktisch, wenn kleine Kinder mitfeiern – das Ziel, dass alle gemeinsam zur selben Zeit am Esstisch sitzen, bleibt da sowieso meist ein frommer Wunsch.

Entschleunigen gelingt am besten mit guter Vorbereitung: Getränke lassen sich schon eine Woche vorher anschaffen. Gerichte wie Gulasch, Lasagne, Gratin oder Curry vorkochen und einfrieren spart wertvolle Zeit an den Feiertagen. Wer an Weihnachten zum ersten Mal ein neues, kompliziertes Rezept ausprobieren will, gerät schnell ins Schwitzen. Auch online finden sich zahllose toll aussehende Rezeptideen, die Umsetzung von Fingerfood oder Dessertkreationen ist aber oftmals zeitaufwendiger als vermutet. Beim Dessert stellt sich zudem die Frage, ob man überhaupt eines braucht: Meist ist man schon übersättigt, und den etwaigen Appetit auf Süßes stillen Plätzchen oder Stollen ebenso gut. Noch besser sind Orangen und Mandarinen, weil sie anstelle weiterer Kalorien reichlich Vitamine liefern.

Auch wer auf Altbewährtes setzt, sollte hin und wieder seine Speisenauswahl überdenken: Ist etwa die traditionelle Weihnachtsgans immer noch das, was für alle zum Fest dazugehört? Oder wird in der Familie heute weniger gern Fleisch gegessen als früher? Die Finanzen spielen ebenfalls eine Rolle: Ein 5-Kilo-Gänsebraten aus regionaler, artgerechter Haltung kostet schnell 120 Euro oder mehr. Im Supermarkt sind importierte Tiefkühlgänse schon für viel weniger zu haben – allerdings sollte man sich im Klaren sein, dass Zwangsmast und Lebendrupf längst nicht in allen EU-Staaten verboten sind. Das damit verbundene Tierleid passt schlecht zum Weihnachtsfest.

Die Zutaten für ein vegetarisches Menü kosten oft deutlich weniger als Fleisch oder Fisch. Entscheidet man sich für Pflanzliches, gibt es von Pilzstrudel bis Gemüsequiche viele Gerichte, die sich gut vorbereiten bzw. im Backofen zubereiten lassen. Isst man lieber Fisch, sind auch hier Rezepte für den Backofen die stressfreiere Wahl. Wer sich unsicher ist, welche Mengen er pro Person einplanen soll, kann sich online unter verbraucherzentrale.de/portionsplaner Empfehlungen berechnen lassen.

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