Von Übersee nach Übersee

von Redaktion

LaBrassBanda feierten „Zehnjähriges“

Tuntenhausen – Vor rund zehn Jahren saß ein junger Kerl auf der Bühne der Rosenheimer „Hammerhalle“ und begleitete den Sound der Balkandisco-Beats mit seiner Trompete. Der junge Kerl hieß Stefan Dettl, und LaBrassBanda hatten gerade eines ihrer allerersten Konzerte gespielt. Die neue Mischung aus bayerischer Blasmusik, Techno und viel Rhythmus kam sowohl bei Hörern als auch beim Tanzvolk super an. LaBrassBanda wurden die Pioniere der „Branche“ in Bayern, lässt man mal Vorläufer wie Haindling außen vor. Auch ein Goran Bregovic und weitere „echte“ Balkanmusiker gastierten ja bereits in Münchner Hallen. Vorläufiger Höhepunkt war ein Konzert in Rosenheim von La Brass Banda mit zwei weiteren Brass-Bands an einem Abend, eine Riesenparty. LaBrassBanda vermehrten ihren Ruhm und mischten fortan immer seltener kleine Clubs auf, die Hallen und der Kult wurden schnell größer und Marcus Rosenmüller drehte einen Konzertfilm im ausverkauften Münchner Circus Krone. Das war 2009, also nur zwei Jahre nach den ersten Rosenheimer Auftritten, ein rasanter Aufstieg. Und ums Haar wäre die Band aus Übersee am Chiemsee 2013 sogar zum Grand Prix de Eurovision gereist: Die Radiohörer sahen die Band und den Song „Nackert“ auf Platz eins, die TV-Zuschauer votierten auf „zwei“, doch die Jury machte einen Strich durch die Rechnung. Die Band erfuhr personell einen kleinen Umbruch: E-Bassist Olli Wrage widmete sich anderen Projekten, Tubist Andreas Hofmeir schrieb ein Buch, spielt Musikkabarett, doziert als Musikprofessor in Salzburg.

Doch das Projekt LaBrassBanda lebt erfolgreich weiter: Die Band aus Übersee umrundete die Welt, spielte in Nord- und in Südamerika und in Australien.

Jetzt, zum zehnjährigen Geburtstag, feierten Band und Fans im großen, dampfigen Bierzelt in Maxlrain. LaBrassBanda zeigte den tausenden Besuchern, dass sie nach wie vor einer der beliebtesten Live-Acts in Deutschland sind. Von Beginn an gab es vollen Druck des Gebläses und einen extrem gut aufgelegten Frontmann Stefan Dettl, der einmal mehr die Rampensau gab, mit Sprüchen wie „mir singa schiach, und es waar schee, wenn ihr schiach zurücksinga tats“. Bei dieser Band kommen alle Generationen und Stilrichtungen zusammen: Kinder und Großeltern, Partyvolk und Punker. Ein tolles Tuba-Solo von Stefan Huber riss das Publikum mit und der Mix von Gebläse und Rhythmus fuhr allen in die Beine. Dettl erzählte, wie LaBrassBanda beim Festival in Roskilde den zeitgleich spielenden Oasis die Fans wegschnappte, und zwar mit dem impulsiven „Bayerischen Techno“, den die Band auch gleich anstimmte. Von da an gab es kein Halten mehr.

LaBrassBanda wird weiter ihre Runden drehen, egal ob in Übersee am Chiemsee oder in Übersee drüben in Amerika.

Artikel 7 von 11