Aktuelles Interview mit dem Musikerehepaar Olga Kholodnaya und Marino Colina

Olga-Show: erst Straßenmusik, dann Konzertsaal

von Redaktion

Rosenheim – Olga-Show: Das sind das Musikerehepaar Olga Kholodnaya (29), Geige und Marino Colina (35), Schlagzeug. Am Sonntag, 29. Oktober, spielen die beiden in der Rosenheimer Fußgängerzone am Max-Josefs-Platz ab 11 Uhr. Am Samstag, 4. November, treten sie dann im Kultur- und Kongresszentrum um 20 Uhr auf. Was die Zuschauer auf der Straße und im Konzertsaal erwartet, verraten sie im Interview.

Von der Straße in den Konzertsaal: Am Sonntag spielen Sie auf dem Max-Josefs-Platz, am 4. November im Kuko. Was reizt Sie an dem Wechsel von der Straße in den Konzertsaal?

Olga Kholodnaya: Ich bin ein facettenreicher Mensch. Bei mir spielen Gegensätze in meinem Leben als Künstlerin eine große Rolle. Gegensätze entstehen oft aus Verboten und Tabus. Ein wahrer Künstler ist meiner Meinung nach der, der die sogenannten Grenzgebiete der Gegensätze genau kennt und zu erforschen weiß. Daher kann man auch das Wort Grenze eigentlich infrage stellen. Denn wenn man in der Kunst an die Grenzen geht, merkt man eigentlich, dass es solche gar nicht gibt. Und dann passiert genau die wahre Kunst und das ist, was mich an der Kombination auch so sehr reizt. Es gilt auch, eigene Träume und Wünsche der Zuhörer wahr werden zu lassen, das Märchen zu leben.

Musizieren Sie lieber im Konzertsaal oder auf der Straße?

Olga Kholodnaya: Wenn ich das, was ich erlebt habe, so anschaue, lässt sich das schwer pauschalisieren. Das Programm, das wir jetzt spielen, das auch auf unserem dritten Album zu hören ist, dafür fühlt sich der Konzertsaal als richtiger Spielort an.

Marino Colina: Es ist doch etwas einfacher Musiker aus erstklassigen Orchestern – wie diesmal Münchener Philharmoniker und Regensburger Staatstheater – zu überzeugen, im Konzertsaal aufzutreten als auf dem Marktplatz.

Sie haben auf der ganzen Welt Straßenmusik gemacht: Haben Sie ein Land, in dem Sie am Liebsten spielten?

Olga Kholodnaya: Unter der Brücke am Alexanderplatz in Berlin – das ist eines meiner Lieblingsländer (zwinkert), Paris, Argentinien, Türkei. In der Istanbuler Fußgängerzone habe ich unseren Hit „Night in Istanbul“ aus dem gleichnamigen ersten Album komponiert. Georgien und China: Es sind eher manche Plätze auf der Welt, die so besonders sind. Auf der ganzen Welt lieben die Menschen gute Musik.

Marino Colina: Alexanderplatz, wir haben unseren zweiten Sohn sogar danach benannt.

Zuhörer im Kuko erwartet eine Kombination aus Violine und Schlagzeug zu klassischen Musikstücken. Ein ungewöhnliches Duo könnte man meinen. Was bringen Sie dieser Vermutung entgegen?

Olga Kholodnaya: Die Verbindung Violine und Schlagzeug – Violin and Drums – trifft den Nerv der heutigen Zeit. Das ist ein Schritt in Richtung Entwicklung für die moderne Musik und es hört sich super an. Viele Musiker, Komponisten und auch wir selbst schöpfen heute schon aus unserer Arbeit und werden es, davon bin ich überzeugt, in der nächsten Zeit immer mehr tun.

Was erwartet die Zuhörer am Sonntag auf der Straße und was am 4. November im Konzertsaal in Rosenheim?

Olga Kholodnaya: Auf der Straße in Rosenheim werden wir vor allem unsere Fans treffen, Fotos machen, CDs signieren und Spaß haben. Und im Konzertsaal gibt es Energie, tolle Musik heiße Rhythmen und fantastische Musiker. Eine einzigartige Interpretation von Mendelssohns Violinkonzert – uraufgeführt – und Bach-Doppelkonzert mit Violine und Schlagzeug.

Sie sind bekannt für Ihre Outfits: Wissen Sie schon, was Sie in Rosenheim tragen werden?

Olga Kholodnaya: Ich suche meine Outfits immer so aus, dass sie die Musik unterstreichen. Meine Kleidung wird auch diesmal meine Performance unterstreichen und mit der Musik verschmelzen.

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Karten für das Konzert gibt es noch im Rosenheimer Kuko unter der Telefonnummer 08031/3659365.

Interview: Susanne Hoffmann

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