Mit einem Lächeln genießen

von Redaktion

Ausstellung „Halb goldgrün, halb Boje“ zeigt 60 Werke von Doris Hahlweg und Carolina Kreusch

Bruckmühl – Die Auswahl ungewöhnlicher Materialien und eine große, farbinduzierte Lebendigkeit zeichnen die knapp 60 Werke der aktuellen Ausstellung in der Galerie Markt Bruckmühl aus: Dort zeigt Doris Hahlweg Malereien und Carolina Kreusch Objekte. Sowohl Malereien als auch Objekte zaubern viel Lebensfreude in die Räume. Etwas kryptisch ist der Titel der Werkschau „Halb goldgrün halb Boje“.

Die 1957 im brasilianischen Sao Paolo geborene Künstlerin Doris Hahlweg lebt in München. Dort absolvierte sie auch ihr Studium an der Akademie der Bildenden Künste, dem die weitere Ausbildung an der Internationalen Sommerakademie Salzburg folgte. Ihre Arbeiten zeigt sie schon über 30 Jahren in Einzel- und Gruppenausstellungen. Seit September 2017 ist Hahlweg Mitglied des künstlerischen Beirats der Galerie Markt Bruckmühl.

Sie widmet sich in ihren abstrakten Malereien rein der Farbe und deren Wirkung. Dabei hat sie sich für ein ungewöhnliches Trägermaterial entschieden. Nicht auf die Leinwand, sondern auf Aluminiumplatten bringt Hahlweg die unterschiedlichen Farbtöne auf, verleiht ihnen so noch mehr einen lackartigen Glanz. Dabei formen sich durch den Entstehungsprozess der Malereien immer mehr Schichten, die für Transparenz, für eine Wahrnehmung des Hintergrunds, wie für erhöhte Dreidimensionalität sorgen. Verläufe bringen Dynamik in Hahlwegs vielfarbige Welten. Die will sie nicht weiter festlegen und gibt bewusst nie einen Titel für die Malereien vor.

Wie ihre Künstlerkollegin lebt Carolina Kreusch in München. Sie wurde 1978 geboren, absolvierte die Fachschule für Holzbildhauerei Oberammergau, studierte an der Akademie der Bildenden Künste Karlsruhe ebenso wie an der „La Esmeralda“, der Escuela Nacional de Pintura, Escultura y Grabado (Enpeg), in Mexiko City. Die Bilder und Skulpturen der Künstlerin sind seit vielen Jahren in Ausstellungen zu sehen.

In Bruckmühl zeigt sie Objekte. Ihre großen Werke nehmen dabei schon einmal beträchtlichen Raum ein und wirken fast etwas ehrerbietend. Die kleinen sind flächig oder filigran zusammengesetzt, ziehen den Betrachter zu sich hin. Geheimnisvoll sind sie, vital mit ihrem Farbfinish und Formen – mal gezackt, mal wuchtig gerundet. Dabei hält die Künstlerin einige Überraschungen parat. Ihre Materialien sind von einer gewissen Heimwerker-Natur: Kabel, Schläuche, Spanplatten. Aus diesen erschafft sie wesensartige Formen. Deren Titel locken auf höchst fantasievolle Weise, etwa wenn man „Ahnungslose Teile“ betrachtet, „Wirbelspül“ oder wenn ein „Adverb“ auf einmal als Objekt an der Wand hängt.

Doch wieso ist die Ausstellung nun „halb goldgrün, halb Boje“? Farbe nutzen beide Künstlerinnen, Hahlweg jedoch konzentriert sich noch mehr darauf. So man die Boje einfach als ein Objekt sieht, würde man sie eher Kreusch zuordnen. Andererseits kann man den Ausstellungstitel auch einfach schmunzelnd mit einem Lächeln genießen, das auch die Werke hinterlassen.

Zu sehen sind die Arbeiten in der Galerie Markt Bruckmühl, Sonnenwiechser Straße 12, bis Sonntag, 26. November, jeweils Mittwoch von 14 bis 18 Uhr sowie Samstag und Sonntag von 11 bis 18 Uhr.

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