Bad Aibling – Seit Jahren gelingt es den Zitherspielern Christian Eisner und Roman Messerer, dem Bad Aiblinger „Saitensprüngefestival“ hoch qualitativ ihren Stempel und ihr Selbstverständnis zur echten alpenländischen Volksmusik aufzudrücken.
Eine große Schar an Besuchern erlebte heuer das Saitenspiel, dazu frisches Blech und feinen Gesang verschiedenster Musiker bei den „Bairischen Saitenblicken“. Sie zeigten alle, wie vielschichtig, spannend die Musik sein kann, wenn sie im Wechsel der Generationen erklingt.
Die „Schwabinger Blechmusi“ unter der Leitung des BR-Heimat- Sprechers Stefan Semoff verschrieb sich der bairisch-münchnerischen Blasmusik aus dem 19. Jahrhundert. Sie ließen ihre gemütlichen Walzer erklingen und zeigten mit ihren Parademärschen, wie sich historische Blasmusik anfühlt.
Der „Familiendreigesang Rehm“ ist ein Botschafter der Werdenfelser Singart. Hildegard und Waggi Rehm mit Tochter Elisabeth ließen mit Liedern wie „Da Summa is aussi“ und „a viereckats Wiesal“ ihre kräftigen im Dreiklang harmonierenden Stimmen erklingen. Für den hörbaren Generationswechsel in der Volksmusik waren die „Starnberger Fischerbuam“ zuständig. Vier junge Burschen, bereits mit einigen Preisen der Volksmusikszene bedacht, zeichnen sich durch eine eigenwillige und bewusst gewählte Dynamik aus. Sie verstehen es, in ihren Liedern wie „Schliefasleit“ oder „Hob di scho dasehn“ durch Betonung und Sprechgenauigkeit richtige Geschichten zu erzählen.
Die Moderation des Abends übernahm Rundfunksprecher Willi Großer. Er erzählt nahezu aus dem Stegreif seine Anekdoten, die viel aus dem literarischen Schaffen des Starnberger Heimatdichters Georg Queri stammen. Frech und derb unterhielt der Profi sein Publikum. Aufhorchen ließen die „Saitensprünge“ des „Wössener-Erntedank-Ensembles“. Besetzt mit Diatonischer, Melodiegitarre, Harfe, Hackbrett, Gitarre, Zither und Kontrabass ließen die sechs Musiker ganz im Stile der Kompositionen Tobi Reisers, ihre Walzer und Boarischn in einem Melodienreichtum erklingen, dass einem das Herz aufging. Brillant, wie sich die Gitarren und eine weich klingende Diatonische ohne Ecken und Kanten ihre „Aufhorcher“ im Gesamtklang verschafften.