Farbige Gedanken auf Papier und Karton

von Redaktion

Bilder von Dirk Waltenbauer mit viel Musik vorgestellt

Prien – Es war eine gelungene Kombination von Ausstellungseröffnung und Jazzkonzert in der Bar „Azur“ des Priener Restaurants „Verde“. Der Grafiker und Illustrator Dirk Waltenbauer, der nach seiner erfolgreichen Tätigkeit als Art-Director in Norddeutschland in Prien seinen neuen Lebensmittelpunkt fand, stellte seine „Geschichten“ in Acryl, Pastell und Aquarell vor. Er hat sich die Worte des österreichischen Kunstvisionärs und Sängers André Heller zu Herzen genommen: „Die größten Abenteuer sind in deinem Kopf. Und sind sie nicht in deinem Kopf, dann sind sie nirgendwo“.

„Wenn ich male, sind es meist Geschichten, die ich als farbige Gedanken auf Papier und Karton bringe“, sagt Waltenbauer. Diesen Geschichten gehen Gedanken voraus und leiten ihn oft zu Lyrik und Prosa.

Bei der Ausstellungseröffnung las er einige Beispiele vor, die trotz alle Romantik viel mit dem Umweltschutz zu tun haben und in direktem Bezug zu den ausgestellten Bildern stehen wie das Gedicht vor der „Grünen Meerjungfrau“ oder „Der Begegnung mit der Tundra“. Oft führen ihn surreale Vorstellungen zwischen Traum und Realität, die in seinen Bildern zum Ausdruck kommen. Da entsteigt eine „Schleierfrau“ den Wolken, ein Halbmond scheint über Zypressen und antiken Ruinen oder ein Mädchen spielt inmitten der Steppe auf einem Flügel. Zu diesem Bild lieferte Dirk Waltenbauer die Erklärung. Die junge Pianistin Elisabeth Badlo, die bei der Vernissage zusammen mit ihrer Mutter Elena musizierte, habe ihn zu diese Bild animiert. Stammten doch beide aus Russland.

Auch die beiden Pianistinnen stellten teilweise den Bezug zu den Bildern her. So spielte Elena Badlo eindrucksvoll Beethovens „Mondscheinsonate“ mit Blick aus das Bild über ihr, das einen Halbmond zeigt.

Auch die Musiker der „Choose Jazz“-Band stellten Bezüge zu den Bildern her wie mit Duke Ellingtons Blues „Mood Indigo“, eine Parallele zum leuchtenden Blau in Waltenbauers Bildern.

Das Programm von Johannes Freyberger am Klavier, Hans Kohlbrenner am Kontrabass und Dietmar Baumann am Schlagzeug führte über Blues, Rumba, Bossa Nova und viel Swing bis hin zum Walzer „She is leaving home“von Paul McCartney und John Lennon. Johannes Freyberger begeisterte nicht nur als Jazzpianist, er präsentierte sich auch als Sänger. Zudem hatte er viele Geschichten und Anekdoten rund um die Stücke und die Komponisten parat. Wer wusste bisher, dass Clint Eastwood vor seiner Karriere als Schauspieler als Komponist unterwegs war, so von „What else could I have done?“ Neben bekannten Jazzstandards begeisterte die Band mit ihrer Version von „Besame mucho“ oder „I’m singing in the rain“ und mit der Zugabe „Just a gigolo“.

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Die Bilder von Dirk Waltenbauer sind bis 14. Januar in der Bar „Azur“ an der Priener Seestraße 41 zu sehen.

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