Bad Aibling – Einen erfolgreichen Künstler mit früh geprägtem eigenen Stil hat die Galerie Villa Maria in Bad Aibling bereits das vierte Mal zu Gast. Christoph Drexler zeigt seine Landschaftsbilder, verspricht dabei „Schöne Aussichten“ und hält dieses Versprechen mit knapp 50 Gemälden auch. Die strahlen in ihrer Reduktion eine meditative Ruhe und Klarheit aus, in Verbindung mit einem gewissen Maß an Melancholie und sanfter Verträumtheit.
In Eichstätt 1955 geboren, studierte Drexler an der Akademie der Bildenden Künste München und erhielt mehrere Stipendien, unter anderem vom Freistaat Bayern, der Stadt München und der Stadt Bremervörde. Seine Werke zeigte er seit 1978 in Ausstellungen im Großraum München, in Franken, der Oberpfalz, Norddeutschland, Belgien, Luxemburg, China, Italien und Ungarn. Der Künstler ist Mitglied der Münchener Secession. Er lebt und arbeitet in der Landeshauptstadt. Dabei kann Drexler auch auf kommerzielle Erfolge blicken. 700 der 900 Bilder, die er in den vergangenen 40 Jahren geschaffen hat, fanden ihre Liebhaber.
Dass Drexler bereits früh zu seinem Stil gefunden hat, zeigt ein besonderes Ausstellungsstück in der Galerie Villa Maria. Dort findet sich ein „Stillleben orange-grün“, das 1997 entstand und bisher noch nie gezeigt wurde. Eine evidente Ähnlichkeit zu den anderen, neueren Werken bis zum aktuellen Jahr lässt sich gut erkennen.
Pure, klare, menschenleere Landschaften stellt Drexler dar, inspiriert von Bergen, sanften Wiesenflächen und Wasser. Eine gewisse Strenge verleiht ihnen des Öfteren die Bildaufteilung ebenso wie einen gewissen Rahmen, der jedoch aufgrund der Sanftheit und Weite der Darstellung nie einengt. Dabei geraten die größeren Ölgemälde zurückgenommener. Die kleineren Formate erhalten durch ihren temperamentvollen Farbauftrag erhöhte Lebendigkeit. Wodurch man bei einem „Turm im Fluss“ geradezu Wind über dem Wasser zu verspüren meint.
Hohes Maß
an Reduktion
Freundlich, ruhig, auch beschaulich haben Drexlers Landschaften eine romantische Anmutung. Dabei setzt er jedoch nicht auf eine Heroisierung der Natur. Seine Bilder vermitteln eher ein Gefühl der Geborgenheit. Der Künstler idealisiert das von ihm Gesehene durch ein hohes Maß an Reduktion. Auf seine Eigenart hat er durchaus auch einen ironischen Blick, etwa mit den „Tischhäusern“ auf einigen Bildern, die wie aus dem Baukasten wirken – als Anspielung auf seine perfektionierte Landschaftsrezeption und -gestaltung.
Dieses Ideal, das Drexler verfolgt, macht aber eben die Anziehungskraft seiner Bilder aus. Er scheint eine träumerische Sicht der Gegebenheiten zu bevorzugen und der Betrachter kann an diesem Traum teilhaben.
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Zu sehen sind die Werke von Christoph Drexler in der Galerie Villa Maria in Bad Aibling, Rosenheimer Straße 43, noch bis Sonntag, 17. Dezember, jeweils Samstag und Sonntag von 14 bis 18 Uhr sowie nach Vereinbarung, Telefon 08061/ 92770.