Einen Roman über ihre Oma hat Autorin Doris Strobl verfasst. Für sie eine „spannende und bewegende“ Erfahrung. „Hoffnung auf das große Glück“, erschienen im Rosenheimer Verlagshaus, erzählt die Geschichte einer Frau, die trotz Entbehrungen und Schicksalsschlägen konsequent ihren Weg gegangen ist.
Doris Strobl ist in Ingolstadt geboren und aufgewachsen, heute lebt und arbeitet sie in München. Nachdem sie einige Jahre als freiberufliche Kommunikationsberaterin tätig war, widmet sie sich seit 2012 der Schriftstellerei. Bekannt ist sie vor allem für ihre historischen Romane. Das Rosenheimer Verlagshaus hat von ihr schon mehrere Werke veröffentlicht, darunter „Landhochzeit in Thiersheim“, „Schicksalstage auf der Enzianhütte“ und „Das Wunder von Frauenchiemsee“.
Grundsätzlich würzt sie ihre Romane mit vielen Fakten. Das ist in ihrem neuesten Werk wieder der Fall. Der Unterschied zu früheren Werken: Diesmal betrifft die Geschichte ihre eigene Familie. Die Handlung spielt in Ingolstadt und schildert die Jahre von 1914 bis 1945 anhand ihrer Großmutter: Fanny wächst nach dem tragischen Tod ihrer Mutter bei den Großeltern auf. Den Ersten Weltkrieg erlebt sie als junges Mädchen im Kreis einer Familie, zu der sie sich nie richtig zugehörig fühlt. Sie ist ständig auf der Suche nach Liebe und Geborgenheit und wird doch immer nur enttäuscht. Ihre Hoffnung verliert sie trotzdem nie. Am Schluss findet sie dann doch ihr Glück: 1960 heiratete sie noch einmal. Im Alter von 96 Jahren ist sie gestorben, wie die Leser im Nachwort noch erfahren.
Erzählt wird die Geschichte aus der Sichtweise der Großmutter. Reales vermischt sich mit fiktivem. Die Sprache, an vielen Stellen in Mundart, wirkt fast naiv, passt aber dadurch zu den einfachen Menschen, um die es in dem Buch geht.
„Hoffnung auf das große Glück“ ähnelt in Aufbau und Schreibstil den Werken von Roswitha Gruber, die sich grundsätzlich den Lebensgeschichten starker Frauen widmet. Der Roman von Doris Strobl enthält aber noch mehr geschichtliche Fakten. Anhand von Fanny und ihrer Familie erleben die Leser den Ersten Weltkrieg ebenso mit wie die Zeit des Nationalsozialismus. Nichts wird beschönigt, nichts verschwiegen, denn Autorin Doris Strobl meint: „Wie viel besser verstehen wir doch die Gegenwart, wenn wir unsere Vergangenheit kennen.“
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Doris Strobl: „Hoffnung auf das große Glück – Das Leben meiner Oma“, Rosenheimer, 12,95 Euro, ISBN 978-3-475-54666-2.